Was das Informatikstudium mit sich bringt
Inhalte, Ablauf, Institutionen
In der zur Digitalisierung tendierenden Welt gewinnt das Studium der Informatik immer mehr an Bedeutung. Besonders in der Berufswelt sind fähige IT-Spezialisten branchenübergreifend stärker gefragt als je zuvor. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass das Informatikstudium zu einem der beliebtesten Studiengänge Deutschlands gehört. Aber was kommt hier eigentlich auf den Studenten zu? Wir zeigen, was Euch im Studium erwartet und was die Informatik alles mit sich bringt.
Der Kerngedanke
Mittlerweile findet sich die Informationstechnologie in fast allen Bereichen des alltäglichen Lebens und breitet sich immer stärker aus. Ein Studium in diesem Feld kreiert einen Grundbaustein für diesen zukunftstragenden Wirtschaftszweig. Denn nicht nur Soft- und Hardware-Hersteller benötigen professionelle Fachkräfte, im Grunde sucht fast jedes Unternehmen Programmierer sowie Entwickler.
Die Studienvoraussetzungen
Die Zugangsvoraussetzungen sind je nach Hochschule unterschiedlich. In der Regel setzt eine Universität oder eine Technische Hochschule das Abitur bzw. Fachabitur voraus. Bei einer Fachhochschule und an vielen privaten Hochschulen reicht bereits eine Hochschulreife. Teils ist die Qualifikation mit einem Meistertitel oder ähnlichen beruflichen Qualifikationen möglich. Für den Beginn eines Masterstudiums ist der Abschluss eines Bachelors in Informatik unausweichlich.
Da Studiengänge in der Informatik äußerst beliebt sind, gibt es an Hochschulen oft einen Numerus clausus. Diese geforderte Mindestnote schwankt von Jahr zu Jahr. Teilweise fordern Universitäten einen Eignungstest oder ein zusätzliches Motivationsschreiben zur Bewerbung. Sollte eine Hochschule trotz geeigneter Fähigkeiten und Noten den gewünschten Studienplatz verwehren, helfen erfahrene Anwälte in Angelegenheiten der Studienplatzklage.
Inhalte des Studiums
Informatik findet oft als großer Überbegriff Erwähnung, dabei umfasst das Studium viele Facetten. Je nach Universität und Studiengang liegt hierbei der Fokus auf anderen Schlüsselbereichen. Grundlegend beinhaltet jedoch jeder Bachelorstudiengang Einstiege in folgende Bereiche:
- Mathematik
- Algorithmik
- Datenbanken
- Softwaretechnik
- Kommunikationstechnik
- Programmierung
- Betriebswirtschaftslehre
- Betriebssysteme und Rechnerarchitektur
Das Studium in der Informatik ist sehr anspruchsvoll, besonders in Hinsicht auf die Mathematik. Viele Universitäten bieten daher Mathematik-Vorbereitungskurse an, um lückenhaftes Wissen zu erweitern und einen reibungslosen Start in die Lehre zu liefern. Im Verlauf des Studiums vertieft sich der Einblick in diese Fachbereiche. Das Angebot unterscheidet sich zwischen den Bildungsinstitutionen, es eröffnen sich zum Beispiel Möglichkeiten in Bereichen wie:
- Wirtschaftsinformatik
- Angewandte Informatik
- Medizininformatik
- Bioinformatik
- Medieninformatik
Manche Universitäten bieten diese und weitere Fächer als eigenständige akademische Studiengänge an. Demnach empfiehlt sich eine vorige Recherche entsprechend des eigenen Interessenschwerpunkts.
Der Studien-Ablauf
Die Regelstudienzeit eines Bachelorstudiums in der Informatik beläuft sich auf sechs bis acht Semester, mit einem Abschluss als Bachelor of Science (B.Sc.). Zu Beginn lernen Studenten die Grundlagen der Informatik, um diese dann im Verlauf des Studiums intensiver zu vertiefen. Das Studienangebot besteht aus:
- Vorlesungen
- Seminaren
- Übungen
- Praktischen Projekten
Ab dem vierten Fachsemester kommt es meist zur Wahl eines fachlichen Schwerpunkts. Zudem ist mindestens ein Praktikum vor dem Abschluss vorgesehen. Am Ende des Studiums schreibt der Student eine wissenschaftliche Bachelorarbeit. In der Regel handelt es sich hierbei um die intensive schriftliche Auseinandersetzung mit einem Thema. Es kann jedoch auch zu einer praktischen Prüfung kommen, in der die Fähigkeiten als Informatiker einer Begutachtung unterliegen.
Nach dem Bachelorabschluss besteht die Möglichkeit eines anschließenden Masterstudiums. In einer Regelzeit von zwei bis vier Semestern intensiviert der Student sein Fachwissen und fokussiert sich auf ein spezifisches Fachgebiet.
Welche Institution ist die richtige?
Grundsätzlich ist das Studienangebot der Universitäten forschungsorientiert, während Fachhochschulen eine praktische Ausbildung in den Vordergrund stellen. Besonders bekannt für ihre Studiengänge sind die:
- RWTH Aachen
- Universität München
- Universität Mainz
Viele Frauen trauen sich aufgrund der mathematischen und technischen Inhalte ein Informatik Studium nicht zu. So sind 78 % der Informatik Studenten Deutschlands männlich. Deshalb bieten sowohl die Hochschule Bremen als auch die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Informatikstudiengänge nur für Frauen. Die Hochschulen möchten so dem Ungleichgewicht entgegenwirken und die Branche weiblichen Studenten näherbringen.
Daneben lässt sich Informatik dual studieren. Zu dem Hochschulstudium kommt eine praktische betriebliche Ausbildung hinzu. Somit gewährt ein Abschluss neben einem akademischen Grad zusätzlich eine Berufsausbildung.
Nach dem Studium
Ein Bachelor-Abschluss in der Informatik bringt bereits sehr gute Berufs- und Karriereaussichten. Durch das breit gefächerte Fachwissen finden Informatiker in den verschiedensten Branchen Einsatz, so zum Beispiel:
- IT-Consulting
- Öffentliche Behörden
- Finanzwesen
- Automobilindustrie
- Militär- und Geheimdienst
Je nach Arbeitgeber können sich demnach die Aufgaben stark unterscheiden, möglich sind unter anderem:
- Software-Engineering
- Projektplanung
- Qualitätsmanagement
- IT-Vertrieb
- Prozessautomatisierung
Das Gehalt bemisst sich an verschiedenen Faktoren wie der Branche, dem Arbeitgeber, dem Abschluss und der Berufserfahrung. Durchschnittlich liegt ein Informatiker Gehalt bei 3.800 EUR brutto im Monat. In den lukrativeren Bereichen wie der Automobilindustrie oder IT-Consulting sind jedoch Gehälter von bis zu 10.000 EUR im Monat möglich.
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