Julia erhält Stipendium von Robert Bosch zur Förderung ihrer akademischen Karriere

Hey IT-Talente!

Julia hat es geschafft und darf sich ab sofort Stipendiatin von unserem Partnerunternehmen Robert Bosch nennen. Neben Anja und Ophelia ist sie die dritte Stipendiatin des Bosch Stipendienprogramms vom Januar 2023.

Im Interview mit Christoph berichtet euch Julia von ihrer Masterarbeit bei BWM im Bereich Virtuelle Inbetriebnahme, ihrer Arbeit an einem mobilen Unterwasserroboter “The Sniffer” und ihrer Mitgründung eines Startups im DeepTech-Bereich.

Viel Spaß!

Christoph: Herzlichen Glückwunsch zum Stipendium Julia! Stell dich den IT-Talenten und Besucher:innen unserer Plattform kurz vor. 🙂

Julia: Vielen Dank, Christoph!

Mein Name ist Julia und ich freue mich, mich hier vorstellen zu dürfen. Aktuell absolviere ich meinen Masterabschluss an der TU München mit Schwerpunkt Automatisierung und Robotik. Neben meinem Studium habe ich zusammen mit zwei Mitgründern ein Startup im DeepTech-Bereich gegründet. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, sich mutig neuen Herausforderungen zu stellen und wie viel Freude es mit bereitet mich in neue Themen – auch fachfremde- einzuarbeiten. Dabei liegt mir die Teamarbeit besonders am Herzen, denn ich glaube fest daran, dass wir nur gemeinsam die besten Ergebnisse erzielen können.

Christoph: Danke für die Vorstellung Julia! 🙂

Wie du schon angemerkt hast, schreibst du aktuell deine Masterarbeit im Bereich Virtuelle Inbetriebnahme mit dem Fokus auf Big Data und Digitale Zwillinge von Anlagen. Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz bei deiner Masterarbeit?

Julia: Die Masterarbeit fertige ich in einer dynamischen und startup-ähnlichen Abteilung bei BMW an, die sich mit Virtueller Inbetriebnahme beschäftigt. Dort habe ich die Möglichkeit innovative Ansätze zur Unterstützung der Produktion und Produktionsplanung zu entwickeln.  Aber in den meisten Fällen ist die KI im Ingenieursbereich nicht das Entscheidende und der Anwendungsfall ist viel spannender. So auch hier, deshalb würde ich sagen, dass die KI keine so große Rolle spielt. Sie ist ein Tool, das wir benutzen, das uns neue Möglichkeiten eröffnet, denn in einer Industrieanlage fallen unglaublich viele Daten an. Bereits vor dem Bau der Anlage – der Anlagenplanungsphase – müssen viele Excel-Sheets gefüllt werden. Das birgt viel Potential für Automatisierung, aber auch Analysen. In meiner Masterarbeit habe ich beides kombiniert und eine automatisierte Datenanalyse für die ganze Anlagenlebenszeit entwickelt. Mit herkömmlichen Ansätzen wäre dieses komplexe Problem schwierig bis unmöglich zu lösen.

Christoph: Wow! Das klingt nach einem echt spanennden Themenfeld. Vor allem, weil du an einem echten Usecase arbeitest. In deinem CV habe ich gelesen, dass du davor von Mai bis September in Stockholm an der KTH warst und an einem mobilen Unterwasserroboter mit dem Namen “The Sniffer” gearbeitet hast. Was hat es damit genau auf sich und was war das Ziel des Projekts?

Julia: Das Ziel des Projekts war es, einen Roboter zu entwickeln, der in der Lage ist, Unterwasserumgebungen zu erkunden und verschiedene Aufgaben wie beispielsweise die Detektion von Wasserverschmutzungen oder das Sammeln von Proben durchzuführen. Der Grundgedanke ist, dass im Meer Antworten für den Klimawandel oder die Heilung von Krebs gefunden werden können. Der Roboter funktioniert natürlich voll automatisiert. Das automatische „erschnüffeln“ von Substanzen und deren Auswertung war entscheidend für die Namensfindung. Es war eine faszinierende Erfahrung, an der Entwicklung dieses Roboters mitzuwirken und in eine andere Arbeits- und Unterwasserwelt einzutauchen. Mein Highlight waren zwei Wochen in Kristineberg nahe am Meer zum Testen des Roboters.

Christoph: Beeindruckend! Dann hoffen wir, dass wir als Gesellschaft in der Zukunft mehr von dem Roboter zu sehen bekommen. Aber sag mal… welche Pläne hast du für die kommenden Monaten und welche weiteren besonderen Projekte möchtest du angehen?

Julia: In den kommenden Monaten plane ich, meine Masterarbeit bei BMW abzuschließen und meine Forschung im Bereich der Virtuellen Inbetriebnahme voranzutreiben. Darüber hinaus stehen viele Projekte mit dem Startup an. Wir bewegen uns hier im Gesundheitsbereich, da sind die Anforderungen hoch und die Erwartungen umso größer, aber ich freue mich darauf mit vielen Menschen zusammenzuarbeiten und neue Forschungsgruppen und deren Datenherausforderungen kennenzulernen. 

Christoph: Womit beschäftigt sich das Startup, an dem du gerade arbeitest eigentlich genau und welche Rolle spielst du dabei?

Julia: Das Startup, an dem ich gerade arbeite, beschäftigt sich mit der Entwicklung von Tools zur automatischen Analyse medizinischer Daten für die Forschung. Damit ist zum Beispiel der flächendeckende Einsatz digitaler Präventionsmaßnahmen durch Krankenversicherungen möglich oder die vereinfachte Auswertung von erhobenen Studiendaten. Es macht unglaublich viel Spaß in dem Bereich zu arbeiten, weil man so viele leidenschaftliche Ärzte in der Forschung kennenlernt, die bei den Ergebnissen der Datenauswertung leuchtende Augen bekommen. Natürlich darf das große Buzzword KI nicht fehlen, aber ich würde sagen wir machen mehr Statistik und Mathe, als KI. KI setzen wir nur dort ein, wo es wirklich notwendig ist zum Beispiel für Bildanalysen. Meine Aufgaben haben sich im Verlauf der Gründung inzwischen häufig geändert. Flexibilität und stetiges Lernen sind die wichtigsten Anforderungen, die ich erfüllen muss. Was gleich geblieben ist, ist die Rolle als Team-Lead und einige sehr spezielle Aufgaben bei der Tool-Entwicklung wie das Frontend oder die Handhabung großer Datenmengen.

Christoph: Stimmt. Vor allem lernt man in den Anfängen einer Gründung viel interdisziplinär und sammelt unheimlich viele Erfahrungen. Apropos Erfahrungen…, Robert Bosch wird dir zum Stipendium on top ein Mentoring anbieten. In welchem Bereich würdest du dich gerne weiterentwickeln und erhoffst dir Unterstützung von Bosch?

Julia: Das Mentoring-Angebot von Robert Bosch ist eine großartige Möglichkeit, mich im Bereich der Unternehmensführung und des Geschäftsaufbaus zu verbessern. Wenn man so möchte, dann gibt es in Unternehmen viele kleine Startups (=Abteilungen), die zusammenarbeiten. Ich fände es super spannend mit einem Abteilungsleiter im Bereich der Softwareentwicklung zu sprechen. Insbesondere sehr junge Abteilungen müssen sich oft erst einmal durchsetzen mit ihren neuen Prozessen und Angeboten. Ähnlich verhält sich das als junges Startup.

Christoph: Klingt absolut sinnvoll. Hoffenlich kann dir Bosch deinen Wunsch erfüllen! Was würdest du anderen Talenten empfehlen, die mit dem Gedanken einer Gründung spielen?

Julia: Für Talente, die mit dem Gedanken einer Gründung spielen, würde ich empfehlen, sich Bücher wie „Lost and Founder“ oder „Built to Sell“ zu schnappen und kurz in die Gründerwelt einzutauchen.  Ein Startup bietet viele spannende Möglichkeiten und Chancen für persönliches Wachstum. Zwar gibt es viele Veränderungen und stetige Unsicherheiten, aber genau darin liegt für mich auch der Reiz. Es ist normal, öfter mal Fehler zu machen bei so vielen neuen Aufgaben, aber mit einem starken Gründungsteam an meiner Seite ist es sehr erfüllend. Schlimmer als schief gehen kann es nicht 😊. 

Ich bin wirklich glücklich darüber, dass mein Gründungsteam so fantastisch ist. Mit ihnen könnte ich jedes Projekt angehen, sei es der Bau einer Rakete für die nächste Mondlandung oder die Gründung einer Marketingagentur. In unserem Team haben wir zum Beispiel einen Arzt und eine Softwarentwicklerin mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz. Gemeinsam haben wir uns auf die medizinische Datenanalyse spezialisiert, was uns alle sehr begeistert.

Es ist wichtig, Menschen um sich zu haben, von denen man denkt: “Wow, von ihnen kann ich so viel lernen.” Das sind die richtigen Partner für eine Gründung. Die konkrete Ausrichtung ergibt sich dann durch die Interessen und Fähigkeiten des Teams.

Grundsätzlich braucht es also eine Portion Risikobereitschaft und die richtigen Menschen. Nicht anders als bei anderen großen Lebens- und Berufsentscheidungen.

Christoph: Danke für die wertvollen Ratschläge, die umfangreichen Einblicke in deine aktuelle Situation und dein Leben Julia.

Das ganze Team von IT-Talents wünscht dir viel Erfolg auf deinem weiteren Weg. 🙂


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Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 421.000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2022). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 88,2 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology.

Als führender Anbieter im Internet der Dinge (IoT) bietet Bosch innovative Lösungen für Smart Home, Industrie 4.0 und Connected Mobility. Bosch verfolgt die Vision einer nachhaltigen, sicheren und begeisternden Mobilität. Mit seiner Kompetenz in Sensorik, Software und Services sowie der eigenen IoT-Cloud ist das Unternehmen in der Lage, seinen Kunden vernetzte und domänenübergreifende Lösungen aus einer Hand anzubieten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen und Produkte für das vernetzte Leben, die entweder über künstliche Intelligenz (KI) verfügen oder mit ihrer Hilfe entwickelt oder hergestellt werden. Mit innovativen und begeisternden Produkten sowie Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

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