Wie ist das eigentlich mit gebrauchter Software?

Über die Legalität und das mögliche Nachhaltigkeitspotential von gebrauchter Software

Software gebraucht kaufen. Das heißt nicht unbedingt, dass Du eine CD oder DVD mit einem Programm erhältst, die ein anderer bereits installiert hat. Vielmehr geht es um Lizenzen, also Nutzungsrechte, die ein Unternehmen nicht mehr benötigt und sie nun an Interessenten verkauft. Das ist vor allem im Business to Business (B2B) eine gebräuchliche Praxis, da es eine sehr günstige Möglichkeit ist, um an professionelle Software zu gelangen. Im Vergleich zum Kauf einer neuen Lizenz kannst Du als Käufer 50 Prozent oder mehr sparen.

Beim KFZ ist es selbstverständlich, dass es nach der Nutzung gebraucht weiter veräußert wird. Bei Softwarelizenzen funktioniert das genau so, nur dass das Prinzip bei vielen potentiellen Nutzern noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Im Internet gibt es Börsen oder Händler die sich auf dieses Geschäft spezialisiert haben und die gebrauchte Lizenzen vom bisherigen Lizenzinhaber kaufen, überprüfen und wieder verkaufen. Von Programmen zur Datenverarbeitung über Betriebssystemen bis hin zu Sicherheitssoftware und Spezialprogrammen, die in einer Branche verwendet werden, werden über diesen Weg Anwendungen verschiedener Hersteller verkauft.

Der Käufer geht kein Risiko ein

Im Juli 2012 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) den Handel mit den Lizenzen erlaubt. Die Voraussetzung ist allerdings, dass es sich um ein unbefristetes Nutzungsrecht handelt. Der Käufer darf also nicht dadurch getäuscht werden, dass die Lizenz möglicherweise schon nach wenigen Tagen ihre Wirkung verliert. Seitdem diese Rechtssprechung gilt, hat der Verkauf von gebrauchter Software an Bedeutung zugenommen.

Wenn Du eine Lizenz kaufst, gehst Du kein Sicherheitsrisiko ein. Du lädst das Programm einfach beim Hersteller herunter und aktivierst es dann mit dem erhaltenen Code oder Lizenzschlüssel. Du läufst also nicht Gefahr, einen beschädigten Datenträger zu kaufen oder eine Datei, die mit einem Virus infiziert ist.
Beim Kauf von gebrauchter Software auf Datenträgern muss darauf geachtet werden, dass es sich dabei nicht um eine Sicherheitskopie handelt. Eine solche darf ohne die Zustimmung des Herstellers nicht verkauft werden.
Bei größeren Resellern erhältst Du daher einen originalen Datenträger mit der Software – so kannst Du auch sicher sein, dass eine Lizenz nicht doppelt verkauft wurde.

Käufer und Verkäufer profitieren vom Verkauf

Es gibt mehrere mögliche Szenarien, warum sich Unternehmen dazu entscheiden, die vorhandenen Nutzungsrechte zu verkaufen. Die einfachste ist, dass Rechner auf eine neuere (Major-)Version dieses Programms umgestellt und so die bisher genutzten Lizenzen wieder frei werden. Alternativ kann es auch möglich sein, dass eine Firma wegen einer Insolvenz nun aus dem vorhandenen Besitz so viel Umsatz wie möglich generieren muss.

Für den Käufer ist die Preisersparnis von enormer Bedeutung. Denn er braucht nicht wie der Privatanwender nur eine Lizenz. Ein Unternehmen rüstet gleich mehrere, vielleicht sogar dutzende Rechner mit dem Programm aus. Eventuell kann sich ein Unternehmer durch die geringeren Anschaffungskosten dann sogar die benötigte Software in einer umfangreicheren oder neueren Version leisten.

Kauf gebrauchter Software: Manchmal der einzige Weg um an ältere Versionen zu kommen

Neben dem niedrigen Preis bietet die gebrauchte Software für Dich als Unternehmer weitere Vorteile. Denkbar ist zum Beispiel, dass Du ein älteres Programm nutzt, für das der Hersteller keine neuen Lizenzen mehr ausstellt. Über die Lizenzhändler kannst Du weitere Nutzungsrechte kaufen. Wenn Du Verkäufer bist, kannst Du anderen Unternehmen auf diesem Weg ebenfalls helfen.

Aus den oben genannten Gründen kann es sich auch für Dich als Verkäufer lohnen, Lizenzen, die Du nicht mehr benötigst, an andere zu verkaufen. So refinanzierst Du in Teilen zum Beispiel den Einkauf neuer Software oder stockst einfach Deine liquiden Mittel auf. Denn – das ist vielen nicht bewusst – Software bildet einen nicht unerheblichen Vermögenswert im Unternehmen. Sie ungenutzt brach liegen zu lassen, macht keinen Sinn.

Dem Käufer entstehen keine Nachteile

Echte Nachteile entstehen Dir nicht, wenn Du gebrauchte Software kaufst. Im Bereich der rechtliche Grauzone hat der Europäische Gerichtshof vor einigen Jahren für Klarheit gesorgt, sodass Du nichts zu befürchten hast.

Immer wieder wird aber angesprochen, dass bei alter Software möglicherweise der Support des Herstellers eingestellt wird. Das bedeutet, dass es keine neuen Updates gibt. Das ist nicht zwangsläufig ein Nachteil: Wenn die Software schon lange auf dem Markt ist, wurde sie bereits durch zahlreiche Updates immer wieder verbessert. So kann sie unter Umständen stabiler funktionieren als eine neuere Version, die noch nicht so ausgereift ist. Läuft Software zudem auf Rechnern ohne Internetanbindung, besteht zumindest in der Regel keine direkte Bedrohung durch einen eingestellten Support seitens des Entwicklers.

Du hast als Verkäufer und als Käufer Vorteile

Gebrauchte Software zu kaufen, kann für Dich also sinnvoll sein, wenn Du sie geschäftlich einsetzen möchtest. Du kannst entweder günstig an die Grundausstattung Deines Unternehmens kommen oder an weitere Lizenzen einer älteren Anwendung, die von Hersteller gar nicht mehr verkauft wird. Auch wenn Du Deine Firma umstrukturieren möchtest und die frei gewordenen Nutzungsrechte verkaufen möchtest, kann es sinnvoll sein, sich bei einem zertifizierten Re-Seller, wie z.B. VENDOSOFT (www.vendosoft.de), der den Kauf der Lizenzen arrangiert, umzusehen.
Denn durch den Verkauf nimmst Du Geld ein, sodass die Lizenzen für ein neues Programm, das Du in Deiner Firma etablieren möchtest, nicht so stark ins Gewicht fallen.

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