Was ist der Unterschied zwischen Usability und User Experience (UX)?

Usability und User Experience (UX)

Wenn eine Software entwickelt, eine Website erstellt oder eine neue Anwendung in einem Unternehmen implementiert werden soll, gibt es zwei wichtige Faktoren, die im Alltag eine Rolle spielen. Der eine ist die User Experience, der andere die Usability. Immer öfter wird Dir der Begriff beim Erstellen von Homepages oder von Anwendungen für mobile Geräte oder Computer begegnen. Viele werden beide Begriffe bereits gehört, aber keine konkrete Vorstellung haben, was es mit ihnen auf sich hat. Das wollen wir mit diesem Artikel ändern. Wir erklären Dir, was sich hinter den Begriffen verbirgt, wie sie sich unterscheiden und wo es möglicherweise sogar Überschneidungen gibt.

Beide Begriffe sind inzwischen als ISO-Norm zertifiziert. Das bedeutet: Es gibt eine Definition, die die Begriffe festlegt. Das sind allerdings schwammige Definitionen, die einigen Spielraum in der Interpretation und Umsetzung lassen. Dennoch machen sie es einfacher, zu überprüfen, in welchem Maße die Usability und die User Experience bei einem Produkt ausgeprägt sind.

Was ist eigentlich die Usability?

Der Begriff Usability wird häufig als Gebrauchstauglichkeit und Benutzerfreundlichkeit übersetzt. Die Usability bewertet immer, wie ein klar bestimmter Nutzer eine bestimmte Aufgabe bearbeiten oder einen bestimmten Anwendungsbereich nutzen kann. Ihr Ziel ist laut ISO-Definition, dass einem Nutzer dies effektiv, effizient und zufriedenstellend gelingen sollte. Das wird durch eine intuitive Bedienbarkeit ermöglicht. Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die dies ermöglichen:
Unter anderem eine ansprechende Optik, eine einfache Strukturierung und Navigation oder ein konsequentes Design, das sich in allen Bereichen eines Produkts widerspiegelt. Eine gute Usability nehmen wir als Nutzer häufig gar nicht wahr. Fällt sie hingegen negativ auf, bemerken wir das schon – oberstes Ziel sollte daher eine gue Usability sein.

Worin liegt der Unterschied zur User Experience?

Die User Experience wird häufig einfach mit den beiden Buchstaben UX abgekürzt. Du solltest Dich also nicht wundern, wenn Du diese Abkürzung einmal lesen solltest. In der Definition geht es bei der UX darum, welche Emotionen und Erwartungen das Produkt (bzw. die Software) vor, während und nach der Benutzung beim Nutzer erfüllt. Dabei sind die Fragen wichtig, ob die Bedürfnisse gestillt werden können oder ob durch die Nutzung möglicherweise sogar weitere Bedürfnisse geweckt werden könnten. Das ist beispielsweise bei Games ein wichtiger Faktor. So sollen Games auch nach dem Zocken das Bedürfnis erschaffen, weiterspielen zu wollen. Die Nutzung einer Anwendung soll durch eine gut umgesetzte UX zu einem emotionalen Erlebnis werden. Die Erwartung eines Nutzers kann beispielsweise sein, dass eine Anwendung in ihrer grundsätzlichen Bedienung genau so funktioniert wie bereits gewohnte Anwendungen. Das bedeutet unter anderem z.B., dass ein Programm für das Betriebssystem Windows mit einem Klick auf eine eindeutige Schaltfläche in der rechten oberen Ecke geschlossen werden kann.

Welche Ziele verfolgen Usability und User Experience?

Usability will einem Nutzer ermöglichen, ressourcensparend eine bestimmte Aufgabe erledigen zu können, die User Experience zielt darauf ab, dass er Spaß dabei hat.

Die Beispiele haben aber auch gezeigt, dass es gewisse Überschneidungsbereiche gibt. Beispielsweise ermöglicht eine ansprechende Optik mit selbsterklärenden Symbolen nicht nur die intuitive Bedienung einer Anwendung, sondern sorgt auch dafür, dass der User sie mit Freude nutzt. Ebenso definieren beide Bereiche Eigenschaften an das Produkt, die im jeweils anderen Bereich umgesetzt werden müssen. Die Usability muss dafür sorgen, dass selbst komplexe Aufgaben mit wenigen Klicks absolviert werden können. Die User Experience muss eine emotionale Bindung des Users zu dem Produkt herstellen, sodass er nicht auf die Idee kommt, eine andere Anwendung nutzen zu wollen.

Bei der Optimierung beider Aspekte muss schließlich auch daran gedacht werden, für welche Zielgruppe man eigentlich arbeitet. Eine technikaffine Zielgruppe kann sich schnell in eine neue Software einarbeiten und wird ein modernes Design bevorzugen. Andere Zielgruppen fühlen sich hingegen in einer gewohnten Design-Umgebung wohler. Dort wissen sie, was sie erwartet und wie sie mit dem Programm umzugehen haben.

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