Eine eigene App für dein Business

Und wieso es dafür nicht unbedingt Programmierkenntnisse und externe Entwickler baucht

Eine App ist bei weitem nicht nur für große Unternehmen und Konzerne sinnvoll. Auch kleine Unternehmen können so näher an den Kunden rücken, die UX mit eigenen Produkten verbessern und letztlich den eigenen Umsatz erhöhen. Und das geht mittlerweile bequem nach dem Baukastenprinzip.

Vom Nischenprodukt zum Must-Have

Seit der Entwicklung moderner Smartphones hat sich das Nutzerverhalten massiv geändert. Im Prinzip kann man hier von einer so bedeutenden Entwicklung sprechen, wie es seinerzeit das Aufkommen von Webseiten und dem Internet gewesen ist.
Der Siegeszug mobiler Apps hat die Art und Weise, wie wir Informationen konsumieren, Geschäfte tätigen und miteinander kommunizieren, revolutioniert. Mit der Verbreitung von Smartphones sind mobile Apps zu einem integralen Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Ihre Bedeutung erstreckt sich über verschiedene Sektoren, angefangen bei der Unterhaltung und sozialen Vernetzung bis hin zu geschäftlichen Anwendungen. Um von diesem Trend zu profitieren, sollte eigentlich jedes KMU eine eigene App erstellen.

So bietet das Smartphone als universelles Gerät, das durch Apps an die Ansprüche des Nutzers angepasst werden kann, eine ungeahnte Möglichkeit, als Unternehmen näher an den Kunden heranzurücken. Durch eine Marktdurchdringung von weit über 90%, ist die potentielle Zielgruppe einer Unternehmens-App in vielen Fällen gigantisch.
Eine eigene App kann hier demzufolge nicht nur zu einer verbesserten UX führen, sondern auch zusätzliche Umsatzchancen eröffnen.

Vorteile einer App im Business-Bereich

Nicht nur im Business-Bereich, aber gerade im B2C (und B2B!) lasen sich folgende Vorteile durch eine mobile App heben:

  1. Verbesserte Kundenbindung und Marketing: Durch Kommunikation und personalisierte Angebote in der App können Unternehmen die Bindung zu ihren Kunden stärken. So ermöglichen gezielte Marketingstrategien, wie Push-Benachrichtigungen, eine direkte Ansprache der Zielgruppe.
  2. Effizienzsteigerung: Business-Apps ermöglichen die Automatisierung von Prozessen, was zu einer erheblichen Zeitersparnis für Mitarbeitende führen kann.
  3. Erhöhte Sichtbarkeit: Die Präsenz im App Store erhöht die Auffindbarkeit des Unternehmens.Verbesserte Kundenerfahrung: Benutzerfreundliche Oberflächen und schneller Zugriff auf Produkte oder Dienstleistungen tragen zu einer positiven Kundenerfahrung bei.
  4. Datenanalyse und Einblicke: Business-Apps ermöglichen das Sammeln und Auswerten von Nutzerdaten, was zu fundierten Geschäftsentscheidungen führen kann.
  5. Flexibilität und Mobilität: Mitarbeiter können von überall auf die benötigten Informationen zugreifen, was die Flexibilität und Mobilität im Geschäftsalltag steigert.
  6. Sicherheit und Datenschutz: Durch sichere Datenübertragung und -speicherung gewährleisten Business-Apps den Schutz sensibler Unternehmensdaten.
  7. Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die frühzeitig auf Business-Apps setzen, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, da sie innovative Technologien nutzen, um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren.

Möglichkeiten der technischen Umsetzung

“App” ist die Kurzform von Application. Es handelt sich in der Regel um eine eigenständige Anwendung. Diese Definition schreckt zunächst ab, da oft davon ausgegangen wird, es müssten hunderte Stunden individueller Entwicklungsarbeit in Apps fließen. Das ist in der Vergangenheit auch tatsächlich so gewesen.
Die Hürden für das Erstellen eigener Apps lagen hoch:

  • Es musste zunächst ein Entwickler Account beim Entwickler der Plattform, für die die App erstellt wurde, eingerichtet (oder sogar gekauft!) werden. Im Zweifel also mindestens zwei Accounts (einer für Android, einer für iOS).
  • Es mussten passende App-Entwickler gefunden werden (Objective-C, Swift, usw.).
  • Es musste im gegenseitigen Austausch eine App konzipiert und entwickelt werden
  • Die App musste in den App Stores eingerichtet, mit Zertifikaten versehen und letztlich freigeschaltet werden.

Zum Glück hat sich hier in den letzten Jahren einiges getan. Es gibt mittlerweile viele technische Möglichkeiten Apps zu realisieren. Zudem haben einige Anbieter App-Templates erstellt, die mit wenigen Handgriffen auch ohne Programmierkenntnisse angepasst werden können. Auch das Einstellen der Apps in den jeweiligen App Store übernimmt häufig der Dienstleister.

Webapp vs. Native App

Einiger Popularität erfreuen sich in den letzten Jahren sog. ” Web Apps”. Im Prinzip handelt es sich dabei um Webseiten, die aber Funktionselemente und eine Bedienung aufweisen, die sie wie eine App daherkommen lassen.
Der Vorteil von Web Apps ist, dass sie wesentlich einfacher zu erstellen und zu warten sind. Außerdem müssen keine Abnahme- und Einreichungsprozesse für Appstores durchlaufen werden.

Dafür fallen aber eben auch die hauptsächlich von Smartphone-Nutzern verwendeten Vertriebskanäle weg: Web Apps sind nicht in App Stores zu finden. Auch funktionieren Web Apps in der Regel nur bei einer bestehenden Internetverbindung und der Zugriff auf einige Funktionalitäten eines Smartphones, wie beispielsweise die Kamera, sind in der Regel nicht gegeben. Auch Ladezeiten und Performance beeinflussen die UX in der Regel negativ.

Web-AppsNative Apps
VorteilePlattformunabhängig, keine Installation erforderlichSchneller Zugriff auf Gerätefunktionen, bessere Performance
NachteileBegrenzter Zugriff auf Gerätefunktionen, geringere PerformancePlattformspezifisch, erfordert Installation und Updates
EntwicklungskostenGeringere Entwicklungskosten, einmalige EntwicklungHöhere Entwicklungskosten, separate Entwicklung für jede Plattform
VerfügbarkeitÜberall verfügbar über den WebbrowserVerfügbar über App Stores, benötigt Download
Offline-NutzungBegrenzte Offline-FunktionalitätVollständige Offline-Nutzung möglich
Tabelle 1: Vergleich von Web-Apps und Native Apps.

Eigene App entwickeln vs. Baukasten

Du willst also eine native App? Dann kannst du abwägen, ob du selbst eine entwickelst (Skills beachten!), eine Agentur mit der Entwicklung beauftragst (Kosten beachten!), oder es mit einem Baukasten versuchst.

Selbst-EntwicklungBaukasten für mobile Apps
Vorteile– Volle Kontrolle über Funktionalitäten und Design– Individuelle Anpassung an spezifische Anforderungen– Integration von maßgeschneiderten Funktionen– Schnelle Entwicklung ohne tiefgehende Programmierkenntnisse– Geringe bis keine Programmierkenntnisse
Nachteile– Höhere Entwicklungskosten und Zeitaufwand– Erfordert fortgeschrittene Programmierkenntnisse– Plattformspezifische Entwicklung notwendig– Begrenzte Flexibilität in Bezug auf komplexe Anpassungen– Eingeschränkte Kontrolle über Code und Funktionalitäten
Tabelle 2: Vergleich Selbst-Entwicklung und Baukasten für mobile Apps.

Fazit: Eine eigene App gehört dazu?

Natürlich lässt sich nicht pauschal sagen, dass eine eigene App deinem Business einen gewissen Prozentsatz zusätzlichen Umsatz beschert. Dafür muss man spezifisch auf das Geschäftsfeld schauen. Aber schaden kann eine App in der Regel nicht. Neben einem direkten Einfluss auf den Umsatz, lässt sich je nach Produkt und Unternehmen beispielsweise eine höhere Effizienz erreichen, indem z.B. Supportprozesse direkt über eine App abgewickelt werden können. Oder die Kundenbindung kann gestärkt werden. Da der Aufwand und das Investitionsvolumen für Apps in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken sind – und deine Konkurrenz diesen Schritt vielleicht noch nicht gegangen ist – erschließt sich durch eine eigene App eine gute Chance für einen Wettbewerbsvorteil.

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