Breitbandtechnologien im Vergleich

Wie die nächsten Technologiegenerationen die Bandbreiten verändern werden.

Eine schnelle Internetverbindung ist heute nicht nur für Unternehmen wichtig. Videos, Podcasts und soziale Medien lassen auch den Datenverbrauch von Privatpersonen steigen. Und nichts ist dabei störender als eine langsame Internetverbindung, die zum Warten zwingt. Breitbandtechnologien schaffen hier Abhilfe, aber Breitband ist nicht gleich Breitband, denn die Down- und Uploadgeschwindigkeiten unterscheiden sich enorm zwischen den einzelnen Technologien. In Deutschland stehen Dir heute verschiedene Zugangstechnologien zur Verfügung, darunter DSL, Glasfaser und LTE.

Leitungsgebundenes Breitband: DSL und Glasfaser im Vergleich

DSL (Digital Subscriber Line) heißt übersetzt “Digitaler Teilnehmeranschluss”. Diese Anschlüsse bzw. Leitungen gibt es seit den 1990er Jahren. Die Übertragungsgeschwindigkeiten wurden seitdem immer wieder verbessert, so dass heute mit einer VDSL-Leitung theoretisch bis 1.000 MBit/s im Download erreicht werden können. “Können” ist hierbei das Stichwort, denn die schnellen VDSL-Leitungen sind v.a. in Großstädten und Ballungsräumen vorhanden, während in ländlichen Gebieten das schnelle Internet noch auf sich warten lässt. Der Grund dafür liegt im Netzausbau, denn es besteht ein großer Unterschied zwischen Kupfer- und Glasfaserkabel. Und spätestens mit VDSL müssen die Verteilerstationen mit leistungsfähiger Glasfaser angebunden werden und näher an den Endkunden rücken – nur die “letzte Meile” kann noch über Kupfer laufen. Es werden in Deutschland immer noch viele Datenpakete über Kupferkabel und damit klassiches DSL transportiert, die weitaus geringere Geschwindigkeiten zulassen als Glasfaserkabel.

Von DSL zur Glasfaser

So nimmt die mögliche Übertragungsgeschwindigkeit je nach Entfernung zwischen Verteilerstation und Hausanschluss merklich ab.
In der Regel ist DSL-16000 im Kupferkabel kein Problem, allerdings verringert sich wie erwähnt die Datendurchsatzrate mit der Länge der Datenübertragung, sodass besonders in abgelegenen Regionen Einbußen möglich sind. Beim Glasfaserkabel besteht hingegen dieses Problem nicht. Zudem können mit dieser Technologie auch problemlos höhere Geschwindigkeiten erzielt werden. Diesen Vorteil kannst Du jedoch nur nutzen, wenn Du einen reinen Glasfaseranschluss hast. Ist das letzte Teilstück, also die Verbindung zwischen Verteiler und Deinem Haushalt ein Kupferkabel, dann wird die Datenrate wieder erheblich gedrückt.
Glasfaseranschlüsse sind derzeit noch eher exotische Erscheinungen, der Netzausbau hin zur Glasfaser ist jedoch bereits forciert.
Aktuell reicht ein klassischer DSL Anschluss für die meisten Anwendungen aus und für höhere Anforderungen an die Bandbreite wie 4K Videostreaming oder größere Downloads steht die Brückentechnologie VDSL bereits vielerorts zur Verfügung.

Breitband über Mobilfunk: LTE und 5G im Vergleich

LTE ist die Bezeichnung für den aktuellen Mobilfunk-Standard beim mobilen Internet. Die Abkürzung LTE steht für “Long Term Evolution”. LTE wird oft auch als 4G bezeichnet, was bedeutet, dass es sich um die vierte Mobilfunkgeneration handelt. Die Vorgänger von 4G waren 1G, 2G und 3G. Einen technischen Unterschied gibt es zwischen LTE (oder 4G) aus Nutzersicht nicht. Historisch gesehen, gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen LTE und 4G, denn bei der Einführung von 4G in Deutschland, war 4G noch nicht 4G, sondern 3.9xG. Da sich 3.9xG aber schlecht vermarkten lässt, wurde einfach mit 4G geworben. Echtes 4G gibt es in Deutschland erst seit der Einführung von LTE Advanced. LTE-Advanced Pro (oder 4.5G) ist die Vorstufe für die neueste Mobilfunkgeneration 5G, die in Deutschland aber erst eingeführt wird. Sie soll 10 bis 20 Gbit/s ermöglichen. LTE Advanced (oder 4.5G) ist in Deutschland ebenfalls noch nicht flächendeckend verfügbar und verspricht Geschwindigkeiten bis zu einem Gbit/s. Laut Bundesnetzagentur soll die Verfügbarkeit von LTE bis 2019 auf 98 Prozent steigen.
Besonders in ländlichen Regionen ist LTE noch nicht flächendeckend verfügbar. Da jedoch nur die Basisstation leitungsgebunden mit Glasfaser angebunden sein muss, bietet sich LTE (oftmals mittels Richtfunk) oftmals als echte Alternative zu einem Festnetzanschluss an.
Schon heute bieten die LTE Mobilfunknetze

5G ist der Standard von morgen

5G ist also der Mobilfunkstandard von morgen. Mit dem neuen Mobilfunkstandard werden auch neue Anwendungen im mobilen Internet möglich, dazu gehören selbstfahrende Autos, das Internet der Dinge oder Industrie 4.0. Die notwendigen Frequenzen für das 5G-Netz werden von der Bundesnetzagentur wahrscheinlich Anfang 2019 versteigert. Die Nutzung der Frequenzen im Bereich 3,6 GHz werden sofort für den Aufbau der 5G-Netze nutzbar sein. Die Frequenzen im Bereich 2 GHz, die zum Teil mit UMTS-Lizenzen besetzt sind, werden erst ab 2020 bzw. 2025 für die Nutzung zur Verfügung stehen, d.h. die ersteigerten Nutzungsrechte gelten erst ab 2021 bzw. 2026.
Ob 4G oder in Zukunft 5G – für die Nutzung ist wichtig, dass das Mobiltelefon 5G auch kann. Denn die schnellste Verbindung im mobilen Internet nützt Dir nichts, wenn Dein Smartphone nicht 5G-fähig ist. Aber keine Sorge, die Smartphone-Hersteller arbeiten an entsprechenden Geräten und erste Geräte sollen noch dieses Jahr auf den Markt kommen.
Spätestens mit 5G – in vielen Teilen auch schon mit 4G – sind Mobilfunknetze und Mobilfunktarife in der Lage einen Festnetzanschluss zu ersetzen. Die Vorteile liegen in oftmals höheren Geschwindigkeiten und weniger Ortsgebundenheit.
Alle großen deutschen Netzbetreiber

Die Gigabit-Anschlüsse von morgen

Ob im leitungsgebundenen Festnetz oder im Mobilfunknetz der neuesten Generation. Die nächste Generation an Netzen werden Gigabit-Geschwindigkeiten bieten und ganz neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnen. Die neuen Anwendungsgebiete werden von Entertainment über vernetzte Systeme bis hin zu medizinischen Anwendungen gehen. Und auch in er Tarifstruktur wird es eine für den Nutzer vorteilhafte Entwicklung geben: Schon heute bieten die großen deutschen Netzbetreiber erste Tarife, die nicht nur ein Inklusivvolumen und im Anschluss eine gedroseslte Verbindung ermöglichen, sondern eine komplette Flatrate darstellen.
Spätestens mit dieser Entwicklung wird das Mobilfunknetz zur echten Alternative zum Festnetz.

Festnetztechnologien im Vergleich zu Mobilfunktechnologien

Breitbandtechnologien ermöglichen ein immer schnelleres Internet, da die Technologie und die Kapazizät der Übertragungsinfrastruktur stetig weiterentwickelt wird. Allerdings herrscht noch immer ein Datengefälle zwischen Städten und ländlichen Regionen. Während in den Großstädten bereits Glasfaserkabel vorhanden sind, muss man sich auf dem Land mit den langsamen Kupferkabeln im Festnetz zufrieden geben. Der Ausbau des mobilen Internets soll da Abhilfe schaffen, denn die Mobilfunkstandards LTE und 5G haben das Potential die DSL-Leitungen weitgehend ablösen. So soll bzw. wird mobiles Internet in den ländlichen Regionen zum Standard werden. Ein Prinzip, welches übrigens in vielen Staaten der Welt, die über keine Kabelinfrastruktur verfügen, bereits heute schon angewendet wird. So ist die Entscheidung über die Internetleitung keine Frage zwischen Festnetz oder mobil, sondern eine Frage der zu Verfügung stehenden Leitung, v.a., wenn es sich um Geschwindigkeiten über 16000 Mbit/s handelt.

Quellen:
www.it-talents.de/blog/it-talents/wie-funktioniert-das-mobile-internet
www.onlinekosten.de/gigabit-internet/
de.wikipedia.org/wiki/Mobiles_Internet

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