Tech-Giganten: Warum diese Unternehmen auf dem IT-Olymp stehen

Vom kleinen Internet-Buchhändler zum Medienriesen, vom Nudelhändler zum Technikgiganten: Viele der aktuell größten Player der IT- und Technikbranche haben eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben. Heute stehen sie auf dem IT-Olymp gehören sie zu den erfolgreichsten in ihrer Branche. Neben charismatischen CEOs und innovativen Produkten liegt ihr Erfolg vor allem in ihrer Unternehmensphilosophie begründet – Amazon, Apple, Google oder Samsung machen bestimmte Dinge anders als ihre Mitbewerber. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Amazon: den Geist des ersten Tages bewahren

Vom Internet-Buchhändler zum erfolgreichsten Online-Händler

Wer hätte 1994 gedacht, dass sich ein kleiner Internet-Buchhändler zum weltweit größten E-Commerce– und Medienunternehmen entwickeln würde? Heute ist Amazon als Streaming- und Musikdienst (“Amazon Prime Video”, “Amazon Music”), Hörbuch-Plattform (“Audible”) und Speicherplatzanbieter (“Amazon Drive Cloud”) aktiv. Mit der Spracherkennungs-Software “Alexa” und den Lautsprechern “Echo” spielt das Unternehmen auch in den Bereichen künstliche Intelligenz und Smart Home in der ersten Liga. Die Entwicklung des Konzerns ist beachtlich. Das Unternehmen hat sich vor der Jahrtausendwende auf beachtliche Weise mit disruptiven Innovationen den Weg an die Spitze erarbeitet. Aber wie erfolgte dieser Werdegang genau?

Für immer Start-up

Die Erfolgsgeschichte von Amazon basiert neben der “Wachstum vor Gewinn”-Strategie auch auf der sogenannten “Tag 1/Day 1”-Philosophie. Ihr zufolge sollten sich Unternehmen die Aufbruchstimmung und den Ideenreichtum des ersten Tages ihres Bestehens bewahren. Stattdessen, so die Erläuterung des Amazon-Gründers Bezos, stelle sich bei vielen Firmen ab dem zweiten Tag Stillstand ein. Darauf folgten Irrelevanz und zuletzt der Niedergang. Trotz der immensen Größe des Konzerns zieht sich das Prinzip des “Tag 1” durch alle Amazon-Tochterfirmen und -Abteilungen. Zu diesem “Start-up-Geist” gehört unter anderem auch, dass bei Amazon schnelle Entscheidungen getroffen werden und jedes unternehmerische Handeln konsequent an den Bedürfnissen der Kunden ausgerichtet wird.

Der freie Stuhl – Symbol für bedingungslose Kundenzentriertheit

Die bedingungslose Kundenzentriertheit, die bei Jeff Bezos mitunter obsessive Züge annimmt, äußert sich bei Amazon in dem fast schon legendären “freien Stuhl”. Dieser ist bei Meetings und Besprechungen immer gegenwärtig und reserviert für die wichtigste Person im Raum: den Kunden. Welche Bedürfnisse hat der Kunde? Was beschäftigt ihn? Welche Vorteile hat er von dem Produkt? Bei Amazon steht der Kunde im Mittelpunkt – selbst, wenn er nicht im Raum ist.

Apple: der Philosophie des Gründers verpflichtet

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Das wertvollste Unternehmen der Welt

Apple gilt als das wertvollste Unternehmen der Welt. 1976 von Steve Jobs, Steve Wozniak und Ron Wayne als vermeintliche Garagenfirma in Kalifornien gegründet, sorgte Apple in seiner Unternehmensgeschichte regelmäßig mit innovativen Produkten für Furore in der IT-Szene – angefangen vom ersten Apple Macintosh-Computer mit grafischer Benutzeroberfläche über den iPod bis hin zum iPhone, mit dem Apple den Grundstein für den Siegeszug des Smartphones legte.

Sieben Grundprinzipien als Vermächtnis

Mit seinem Tod im Jahr 2011 hinterließ Apple-Gründer Steve Jobs eine große Lücke im Unternehmen. Seine sieben Grundprinzipien leben jedoch bis heute bei Apple weiter:

  1. Übe nur das nur, was Du wirklich liebst.
  2. Hinterlasse etwas Großartiges im Universum.
  3. Nutze die volle Kapazität deines Verstandes aus.
  4. Verkaufe Träume, nicht Produkte.
  5. Sag “Nein” zu 1.000 Dingen.
  6. Sorge für herausragende, verrückte Erlebnisse.
  7. Beherrsche deine Botschaft.

Alle Grundsätze ausführlich zu erläutern würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Deshalb sollen nur drei ausgewählte Prinzipien näher betrachtet werden.

“Tue nur das, was Du wirklich liebst”

Wer Innovationen entwickeln will, braucht zwingend Leidenschaft – nur so entstehen aufregende Produkte, die inspirieren und die Gesellschaft ein bisschen besser machen können. Laut Steve Jobs sei das Leben zu kurz, um den Traum eines anderen zu leben. Solange man selbst nicht herausgefunden habe, was dieser Traum sei, solle man lieber weiter danach suchen. Das bedeutet: entfacht ein Produkt keine Leidenschaft, ist es nicht das richtige Produkt.

“Nutze die volle Kapazität deines Verstandes aus”

Kreativität spielt auch nach dem Tod von Steve Jobs eine zentrale Rolle in der Apple-Unternehmensphilosophie. Um unterschiedlichste Dinge miteinander zu verbinden und sie so als Quelle für innovative Ideen zu nutzen, setzt Apple unter anderem auf die Impulse von branchenfremden Mitarbeitern. Ob Künstler, Historiker, Zoologen oder Musiker: an der Entwicklung vom iMac oder den Apple-Stores waren nicht ausschließlich IT-Spezialisten beteiligt.

Sag ‘Nein’ zu 1.000 Dingen”

Weglassen als Geheimnis für Innovation? Laut Steve Jobs macht dieses Prinzip den Erfolg von Apple aus. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1997 strich er die rund 350 verschiedenen Produkte des Unternehmens auf schlanke zehn Produkte zusammen. So konnte er auf jedes Produkt seine besten Mitarbeiter ansetzen und sorgte dafür, dass Qualität über Quantität überwog.

Google: Aus der Garage in alle Bereiche des Lebens

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Start-up-Kultur im Großkonzern

Eine weitere typische “Garagengründung” ist der Suchmaschinen-Gigant Google. Das Unternehmen erblickte im Jahr 1998 im Silicon Valley das Licht der Welt. Durch innovative Projekte und aufsehenerregende Zukäufe geht es für die Gründer Sergey Brin und Larry Page konsequent nach oben. Wenngleich Google heute zu den einflussreichsten Unternehmen der IT-Branche gilt, so bewahrt sich der Konzern immer noch einen Hauch von Start-up-Kultur.

Mit Glaubwürdigkeit beim Kunden punkten

Wie nur wenige IT-Unternehmen hat es Google von Anfang an verstanden, beim Nutzer mit Glaubwürdigkeit zu punkten. Bestand die ursprüngliche Mission der Google-Gründer darin, mit ihrer Suchmaschine Ordnung in das noch junge Internet zu bringen, so erkannten sie schnell, dass sie vor allem das Vertrauen der Nutzer gewinnen mussten. Dies geschah unter anderem durch eine benutzerfreundliche Webnavigation oder durch zusätzliche Dienste, wie Google Maps oder Google Drive. Diese Services sind im Alltag der Nutzer ebenso präsent, wie Smart Home-Anwendungen (“Google Home”) oder das Android-Betriebssystem für Smartphones.

20 Prozent Arbeitszeit für die Ideenfindung

Wer bei Google arbeitet, kommt in den Genuss der sogenannten “20-Prozent-Regel”. In der Praxis bedeutet das: 20 Prozent der Arbeitszeit stehen für die Entwicklung und Verwirklichung eigener Ideen und Projekte zur Verfügung. In dieser Zeit darf in bester Start-up-Manier nach Herzenslust kreativ herumgesponnen werden. Dass dieser Freiraum sinnvoll genutzt wird, beweisen Produkte wie “Google Maps” oder “Google News”, die im Rahmen dieser 20-Prozent-Regel entstanden.

Verbindende Unternehmenskultur

Die Unternehmenskultur von Google dient vielen Start-ups als Vorbild. Kickertische, Bowlingbahn, Edel-Kantine, Fitnessangebote: Was von vielen konservativen Unternehmen entweder ungläubig bestaunt oder belächelt wird, scheint tatsächlich den Erfolg von Google auszumachen. Gemeinsame Werte und Leitlinien, hochmoderne Arbeitsbedingen, vor allem aber jede Menge inner- und außerbetriebliche Aktivitäten der “Googler” sorgen für eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen.

Samsung: Vom Nudelhändler zum Smartphone-Hersteller Nummer eins

Innovationsmeister aus Südkorea

Ob digitale Gesundheit, Künstliche Intelligenz oder Autonomes Fahren: Wo Innovationen erdacht werden, ist Samsung ganz vorne mit dabei. Bei uns verbindet man in erster Linie TV-Geräte, Smartphones und Speicherchips mit dem koreanischen Unternehmen, das 1938 als Lebensmittelhandel mit Schwerpunkt auf Nudeln das Licht der Welt erblickte. Die Elektroniksparte des Multi-Konzerns, zu dem auch Werften und Versicherungen zählen, ist tatsächlich auch das Flaggschiff von Samsung. Den Vorwurf, dass Samsung die Ideen seiner Mitbewerber schamlos kopieren würde, konnte das Unternehmen mit diversen spektakulären Produkten wie dem ersten faltbaren Smartphone entkräften.

Leistungsorientierte Unternehmenskultur

Innovationskraft und der Wille, sich immer wieder neu zu erfinden: diese Zutaten gelten als essenziell für den Aufstieg Samsungs zu einem der größten Technologiekonzerne. Tempo, Kosten, Qualität – diese Werte bestimmen die Strukturen und Prozesse bei Samsung. Sie sind typisch für viele asiatische Unternehmen. Ebenfalls charakteristisch: die streng zentralistische Unternehmensführung. Diese gilt für alle Unternehmen des Konzerns und ermöglicht kurze Reaktionszeiten und Fehlerkorrekturen. Darüber hinaus investiert das Unternehmen viel Zeit und Geld in die Anwerbung innovativer Mitarbeiter.

Vorteile eines Multi-Konzerns

Warum etwas für viel Geld einkaufen, wenn man es selbst produzieren kann? Da sich der Samsung-Konzern in vielen verschiedenen Branchen tummelt, kann er sich gewissermaßen selbst mit Displays, Speicherchips und anderen Bauteilen beliefern. Darüber hinaus zeigt sich Samsung relativ “schmerzfrei”, wenn es darum geht, Innovationen auf den Markt zu bringen, die sich letztendlich als Misserfolg herausstellen. Viele Entwicklungen sind zunächst strategischer Natur und kommen mitunter in anderen Unternehmensbereichen zum Einsatz als ursprünglich angedacht.

Marketing ist alles

Kaum ein anderes Unternehmen investiert einen ebenso hohen Anteil seines Umsatzes ins Marketing. Das Budget von Samsung beträgt mehrere Milliarden US-Dollar pro Jahr. Ob Popstars oder Profi-Fußballer: Um seine Produkte zu vermarkten und das eigene Image zu pflegen, scheuen die Koreaner weder Kosten noch Mühen.


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