Die Generation Z und der Arbeitsmarkt: Das erwarten IT-Talente heutzutage von ihren Arbeitgebern

Sie ist eine der anspruchsvollsten und herausforderndsten Sparten und zeitgleich eine der innovativsten. Die Rede ist von der IT-Branche. Angesichts der sich ständig verändernden Technologielandschaft, neuen Erfindungen und Möglichkeiten werden immer mehr IT-Fachleute gebraucht, die mit den neuesten Trends und Entwicklungen Schritt halten können. Ganz egal, ob als Informatiker, Systemelektroniker, Software Engineer, DevOps-Spezialist oder einfach generell als „ITler“, der sich in mehreren Bereichen auskennt – kompetente Arbeitskräfte sind gefragt. Und diese Lücke am Arbeitsmarkt spielt wiederum den jungen IT-Talenten in die Hände, denn für sie bedeutet das: Ihnen stehen viele Türen offen. Wie aber gewinnt man nun als Arbeitgeber IT-Talente für sich? Wie kann man sie für das eigene Unternehmen begeistern? Und was erwarten Vertreter der Generation Z heutzutage von ihren Arbeitgebern? Der folgende Beitrag beleuchtet acht wichtige Aspekte, die für junge IT-Talente im Arbeitsumfeld essentiell sind.

Ausbildung und Entwicklung sind Trumpf

Eine Ausbildung und dann ein ganzes Leben lang in ein und demselben Unternehmen in ein und derselben Position zu arbeiten – das war lange Zeit gang und gäbe. Doch mittlerweile lautet das Gebot der Stunde: lebenslanges Lernen. Und daher erwarten sich auch junge IT-Talente von ihren Arbeitgebern Möglichkeiten, um neues Wissen zu generieren und sich weiterzuentwickeln. In der sich rasant verändernden Technologielandschaft von heute ist das eigentlich ohnehin unerlässlich, um in puncto neue Trends und Entwicklungen up to date zu bleiben. Manche Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern jedoch nur bedingt die Möglichkeit, an Schulungen und Weiterbildungen teilzunehmen – eine verpasste Gelegenheit, denn davon profitieren letztendlich auch die Unternehmen, schließlich können diese damit auf gut ausgebildete Arbeitskräfte zurückgreifen. IT-Fachleute, die die Möglichkeit haben, an formalen Schulungsprogrammen teilzunehmen, sind wiederum eher mit ihrer Arbeit zufrieden und verlassen das Unternehmen seltener.

Möglichkeiten für den beruflichen Aufstieg

Neben den Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten suchen junge IT-Fachleute gezielt nach Unternehmen, in denen es möglich ist, die Karriereleiter hinaufzuklettern bzw. sich professionell einzubringen. Sie schätzen die Möglichkeit,

  • an anspruchsvollen Projekten zu arbeiten.
  • sich mit Spitzentechnologien zu befassen.
  • in einem schnelllebigen Umfeld Fuß zu fassen.

IT-Talente, die das Gefühl haben, dass sie in ihrer Karriere vorankommen können, sind in Summe also eher mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden – und haben darüber hinaus den Drang, das eigene Unternehmen voranzutreiben und mit ihm zu wachsen.

Mitspracherecht und Sinn

Mit einem Unternehmen zu wachsen, mitzubestimmen und mitzugestalten – genau das sind wichtige Stichworte. Vertreter der Generation Z sehnen sich – im Gegensatz zu vorangegangenen Generationen – nach Mitspracherecht und wollen einer Tätigkeit nachgehen, die für sie Sinn ergibt. Tätigkeiten, die sie nicht als sinnstiftend erachten, lehnen sie hingegen ab. Eine große Herausforderung für Unternehmen besteht daher darin, die offenen Positionen mit den richtigen Menschen zu besetzen, die genau jene Tätigkeit gerne verrichten.

Flexibilität

Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie und damit einhergehenden Homeoffice-Möglichkeiten hat sich der Wunsch nach Flexibilität weiter verstärkt, insbesondere bei jungen Fachkräften. Ein Maximum an Flexibilität zu bieten ist daher für viele Unternehmen von Vorteil, um die besten Mitarbeiter zu bekommen. Zu Maßnahmen für mehr Flexibilität zählen unter anderem: Die Einführung einer 4-Tage-Woche, flexible Arbeitszeiten oder die Eliminierung von Kernzeiten. Um diese Möglichkeiten bestmöglich zu kommunizieren gibt es bei den meisten Unternehmen einen eigenen Karriere-Bereich auf der Website, wo sich interessierte IT-Fachkräfte umfassend informieren können.

Ein angemessenes Gehalt

Eine große Rolle spielt auch nach wie vor das Gehalt – und hierbei können sich IT-Arbeitnehmer glücklich schätzen. Denn: Aufgrund des hohen Bedarfs an Fachkräften fällt dieses in den meisten Fällen im Vergleich zu anderen Branchen überdurchschnittlich hoch aus. Über einen Kamm scheren sollte man die Gehälter in der IT-Sparte ganz generell allerdings trotzdem nicht – es gibt dort und da große Unterschiede. Am höchsten sind die Gehälter in jenen Fachrichtungen, die sich am schnellsten entwickeln. Aktuell sind das zum Beispiel die Bereiche KI und Blockchain. Wer also die besten IT-Talente für sich gewinnen und an sich binden möchte, muss ihnen ein angemessenes Gehalt bieten.

Eine positive Work-Life-Balance

Das Gehalt alleine ist für die Generation Z allerdings längst zu wenig und in diesem Zusammenhang hat sich der Begriff „Work-Life-Balance“ etabliert. Für junge IT-Talente steht die Arbeit ganz allgemein nicht mehr auf Platz eins der wichtigsten Lebensbereiche, sondern es handelt sich dabei nur noch um einen Aspekt von vielen, der im Einklang mit dem Rest stehen muss. Die jungen Menschen sind nicht bereit, am Wochenende E-Mails zu checken. Eine dauerhafte 60-Stunden-Woche führt ebenfalls häufig zu einem Jobwechsel. Im Gegensatz dazu sind Unternehmen beliebt, die bewusst darauf achten, dass die Mitarbeiter nicht überlastet werden. Daneben schätzen junge IT-Talente auch gemeinsame Events mit Kollegen. Aufgrund zahlreicher Arbeitstage im Homeoffice freuen sie sich auch über gemeinsame Aktivitäten, um sich mit den Kollegen auch mal privat austauschen zu können. Nicht selten entstehen dabei enge Freundschaften.

Ein angenehmes Arbeitsumfeld

IT-Fachleute erwarten auch ein positives und angenehmes Arbeitsumfeld. Aufgrund des hohen Bedarfs haben es IT-Fachkräfte einfacher, den Job zu wechseln, sollte er nicht ihren Erwartungen entsprechen. Ein störendes Arbeitsumfeld in einem lauten Großraumbüro alleine kann dafür schon der Auslöser sein – trotz attraktivem Gehalt oder guter Work-Life-Balance. Um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, kann dafür gesorgt werden, dass die Büroräume komfortabel und produktivitätsfördernd sind. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Mitarbeitern die neuesten Technologien und Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die sie für eine effektive Arbeit benötigen. Zudem haben HR und Teamleiter die Aufgabe, passende Mitarbeiter auszuwählen, die auch wirklich ins Team passen.

Soziale Verantwortung

Schließlich geht es nicht mehr nur um die Tätigkeit an sich, Gehalt oder Rahmenbedingungen, sondern auch um die Reputation und das Engagement des Unternehmens. Vertreter der Generation Z suchen gezielt nach Firmen, die sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind und beispielsweise Maßnahmen setzen, um unsere Welt zu einer besseren zu machen. Ganz egal, ob sich ein Unternehmen karitativ engagiert und statt Weihnachtsgeschenken Geld an Bedürftige spendet, Bäume pflanzt oder Müll vermeidet – jedes Vorhaben zählt und wird von Arbeitnehmern gewürdigt.


Bildnachweis: https://pixabay.com/de/photos/menschen-studenten-universit%c3%a4t-6027028/ (Zugriff am 10.08.2022)

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