Weiterbildungen: Welche lohnen sich für Informatiker?

Informatiker sind auf dem Arbeitsmarkt schwer gefragt. Auch die Zukunft sieht für diese Berufsgruppe sehr rosig aus. Wichtig sind jedoch auch in diesem Bereich Spezialisierungen und Weiterbildungen, um die Jobaussichten zu erhöhen.

Welche Weiterbildungen für Informatiker relevant sind, sehen wir uns in diesem Artikel genauer an.

Wie wird man Informatiker?

Einleitend gehen wir auf die Möglichkeiten einer Informatik-Ausbildung beziehungsweise eines Studiums ein, worauf anschließend aufgebaut werden kann.

Ausbildung zum Fachinformatiker

Bei dieser beliebten Ausbildung besteht die Wahl zwischen zwei Fachrichtungen. Da wäre zum einen der Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung, bei dem mithilfe von Programmiersprachen Softwareanwendungen entwickelt und programmiert sowie Software-Design-Konzepte erstellt werden. Zum anderen kann auch die Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration absolviert werden, in der sich alles um die Konzeption, Installation und Wartung von IT-Systemen sowie -Netzwerken dreht. Gearbeitet wird dabei mit Servern, Netzwerkkomponenten und Betriebssystemen. Beide duale Ausbildungen dauern drei Jahre und ermöglichen die Arbeit in IT-Abteilungen von Unternehmen, bei IT-Dienstleistern oder in Softwareentwicklungsunternehmen.

IT-Systemelektroniker

In dieser Ausbildung wird die Informationstechnologie mit der Elektronik kombiniert. IT-Systemelektroniker installieren, warten und reparieren IT-Systeme sowie Netzwerke. Auch hier handelt es sich um eine dreijährige, duale Ausbildung. Nach der erfolgreich bestandenen Prüfung sind IT-Systemelektroniker in allen nur erdenklichen Industrie- und Handelsunternehmen gefragt.

Mathematisch-technischer Softwareentwickler

Als mathematisch-technischer Softwareentwickler, kurz MATSE, entwickelt man mathematische Algorithmen und setzt diese in Softwarelösungen um. Man arbeitet demnach sehr viel mit Code. Die duale Ausbildung kann auch in Form eines dualen Studiums abgeschlossen werden und öffnet dann die Türen für die Arbeit in IT-Betrieben oder großen Unternehmen mit eigenen Rechenzentren sowie Entwickler-Startups.

IT-Systemkaufleute

Wer sich in die kaufmännische Richtung orientieren möchte, kann auch eine IT-Systemkaufleute-Ausbildung beginnen und erwirbt dabei Wissen zu den Themen Einkauf, Vertrieb und das Management von IT-Systemen. Die Jobaussichten hierbei sind äußerst gut.

Medieninformatiker

Bei einem Interesse für Medien ist auch eine Medieninformatiker Ausbildung denkbar. Dabei werden digitale Medieninhalte, Webseiten, Multimedia-Anwendungen oder auch interaktive Medienprodukte entwickelt und gestaltet. Das Aufgaben- und Betätigungsfeld ist im Anschluss enorm.

Wirtschaftsinformatiker

Zu guter Letzt kann auch eine Ausbildung als Wirtschaftsinformatiker absolviert werden, wenn man sich für betriebswirtschaftliche Themen interessiert und IT-Lösungen planen, implementieren und verwalten möchte, die den Geschäftsanforderungen eines Unternehmen entsprechen. Hier handelt es sich um eine zweijährige, schulische Ausbildung. Die meisten Interessenten entscheiden sich jedoch für ein (duales) Studium.

Wer den akademischen Weg gehen möchte, kann diese Studiengänge belegen:

Informatik

Dieser klassische IT-Studiengang vermittelt im Bachelor of Science Wissen zu den Themen Informatik, Softwareentwicklung, Datenbanken, Algorithmen, Betriebssysteme und Netzwerke. Alternativ ist auch der Bachelor of Engineering in Informatik erstrebenswert, wenn man technische und informationstechnologische Aspekte vereinen möchte. Hier erhält man einen Einblick in die praktische Anwendung von Informatikkenntnissen.

Wirtschaftsinformatik

Wie erwähnt wird das Wirtschaftsinformatik Studium häufig gegenüber der Ausbildung bevorzugt. Die Inhalte sind ähnlich. Anstelle des Bachelor of Arts Studiengang kann auch ein Bachelor of Science sinnvoll sein, um die Informatik Themen mit Medien- und Kommunikationstechnologien zu erweitern.

Angewandte Informatik

In diesem Studiengang steht die Praxis im Vordergrund. Die erworbenen Theoriekenntnisse der Informatik sollen in Bereichen wie Logistik oder Automatisierung umgesetzt werden.

Abgesehen von diesen Bachelor-Studiengängen sind selbstverständlich im Anschluss auch Master-Studiengänge wie beispielsweise der Master of Science in Informatik oder der Master of Business Administration in Wirtschaftsinformatik zur Vertiefung möglich.

In jedem Fall sind Weiterbildungen immer ratsam, um sich zu spezialisieren und die Jobaussichten weiter zu verbessern.

Die Weiterbildungsmöglichen für Informatiker

Berufliche Weiterbildungen im Informatikbereich sind durch Zertifizierungen, Spezialisierungskurse, Schulungen oder auch die Teilnahme an projektorientierten Lernprogrammen oder Open-Source-Projekten möglich. Relevante Themen sind dabei heute vor allem Künstliche Intelligenz, Cybersecurity, Data Science und Webentwicklung.

Wurde bislang nur ein Bachelor-Studium abgeschlossen kann natürlich auch ein Master angefügt werden. Zertifizierungen wären beispielsweise für Netzwerktechnologien wie Cisco oder Microsoft sinnvoll.

Konkrete Beispiele für Weiterbildungen, die nach den genannten Ausbildungen oder Studiengängen gemacht werden können, sind folgende:

IT-Projektmanager oder -leiter

Um eine Führungsposition bekleiden und im Management arbeiten zu können, ist eine Weiterbildung zum IT-Projektmanager zu empfehlen. Damit erhält man die Befähigung, komplexe Projekte in der IT zu koordinieren und zu leiten. Zudem ist man zuständig für das Ressourcen – und Risikomanagement, die Teamkoordination und die Qualitätssicherung.

IT-Architekt

Mit dieser Weiterbildung analysiert man die Anforderungen der Infrastrukturen von Unternehmen, entwickelt Lösungskonzepte und setzt diese schließlich auch um. Dazu bedarf es der Planung komplexer IT-Systeme und Kenntnissen in den Bereichen Systemintegration, Skalierbarkeit, Sicherheit und Cloud Computing.

IT-Berater

Damit Unternehmen ihre IT-Strategien entwickeln und umsetzen können, benötigen sie häufig Unterstützung durch IT-Berater, die deren Prozesse analysieren und Optimierungspotenziale identifizieren. Für kompetente Beratungen ist Wissen in den Bereichen IT-Management, Projektmanagement und Geschäftsprozessoptimierung nötig.

IT-Trainer

Zur Schulung der Nutzer von Softwareanwendungen, IT-Systemen und auch Programmiersprachen werden IT-Trainer eingesetzt. Diese benötigen ausgeprägte Kommunikations- und Schulungsfähigkeiten, die beispielsweise durch Weiterbildungen in den Bereichen Didaktik und Präsentationstechniken sowie Berufserfahrung erworben werden.

Datenbankadministrator

Eine Weiterbildung im Bereich Datenbankmanagement- und -administration ermöglicht die Tätigkeit als Datenbankadministrator. Dabei designed, implementiert und wartet man schließlich Datenbanken aller Art.

IT-Sicherheitsexperte

Wie bereits genannt spiele Themen wie Cybersecurity eine immer wichtigere Rolle im Informatikumfeld und machen den Einsatz von Sicherheitsexperten unverzichtbar. Diese schützen Systeme, Netzwerke und Daten vor Angriffen von außen.

Cloud-Architekt

Weiterbildungen in den Bereichen Cloud-Computing oder Cloud-Architektur befähigen Informatiker zur Entwicklung effizienter Cloud-Lösungen und der Bereitstellung, Verwaltung und Skalierung entsprechender Infrastrukturen. Da dies enorm gefragt ist, können diese Weiterbildungen viele Chancen mit sich bringen.

Data Scientist

Dies gilt auch für Weiterbildungen in Data Science oder Big Data. Data Scientists analysieren mithilfe statistischer Modelle und fortschrittlicher Analysetechniken große Datenmengen, um daraus wichtige Erkenntnisse zu gewinnen. Um die aufgeführten Weiterbildungen absolvieren zu können, ist nach der Ausbildung beziehungsweise dem Studium meist einige Berufserfahrung und ein hohes Engagement nötig. Aufgrund der Vielzahl der Anbieter solcher Kurse ist es nötig, sich individuell zu den Anforderungen zu informieren. Auch die Kosten unterscheiden sich in der Regel stark. 

Fazit

Auch in der Informatik sind Weiterbildungen essenziell, wenn man als Arbeitnehmer gefragt bleiben will. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung sind Kenntnisse im IT-Bereich sowie Spezialisierungen im Bereich der Trend- und Zukunftsthemen äußerst wichtig und werden von Arbeitgebern entsprechend eingefordert.


Bildnachweis

  1. Bild von senivpetro auf Freepik

Rückmeldungen