Gehaltsperspektiven in der IT-Branche 2024
Die IT-Branche durchlebt 2024 eine transformative Phase, geprägt durch technologische Innovationen und einen steigenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Diese Entwicklung beeinflusst die Gehaltsstrukturen signifikant. Mit der Einführung neuer Technologien wie KI, Cloud-Computing und Blockchain wächst die Nachfrage nach Experten mit spezialisiertem Wissen, was zu höheren Gehältern in diesen Bereichen führt. Zusätzlich erhöht der allgemeine Bedarf an IT-Fachkräften in verschiedenen Wirtschaftssektoren den Wettbewerb um Talente und wirkt sich positiv auf die Gehälter aus.
Wichtig ist, dass neben der allgemeinen Entwicklung der Gehälter spezifische Faktoren wie regionale Marktbedingungen, Bildung, Berufserfahrung und Spezialisierung eine mögliche Vergütung beeinflusst. Unternehmensspezifische Faktoren wie Größe und finanzieller Erfolg spielen ebenfalls eine Rolle.
Für 2024 zeichnet sich insgesamt aber ein optimistisches Bild für Gehälter in der IT-Branche ab.
Aktuelle Gehaltstrends in der IT-Branche
Das Gehaltsgefüge in der IT-Branche wird neben Angebot und Nachfrage von technologischen Entwicklungen und Trends und weiteren äußeren Faktoren beeinflusst.
Die durchschnittlichen Gehälter der beliebtesten IT-Berufe 2024 in Deutschland
Beruf | Tätigkeitsfeld / Skills | Gehaltsperspektive (Brutto) |
---|---|---|
Softwareentwickler | Diese Rolle beinhaltet die Entwicklung und Wartung von Software. Softwareentwickler arbeiten oft in verschiedenen Programmiersprachen und Frameworks und sind in fast jeder Branche gefragt. | Einstiegsgehalt: 45.000 – 55.000 € Berufserfahrung: 55.000€ – 75.000€ Senior: > 75.000€ |
IT-Projektmanager | IT-Projektmanager sind verantwortlich für die Planung, Durchführung und Überwachung von IT-Projekten. Sie müssen sowohl technisches Verständnis als auch starke Managementfähigkeiten besitzen, um Teams zu leiten und Projekte zum Erfolg zu führen. | Einstiegsgehalt: 50.000 – 65.000 € Berufserfahrung: 65.000 – 85.000 € Senior: > 85.000 € |
Cyber-Security-Spezialist | Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe sind Fachkräfte im Bereich der Cybersicherheit sehr gefragt. Ihre Aufgaben umfassen die Absicherung von Netzwerken, das Aufspüren von Sicherheitslücken und die Reaktion auf Sicherheitsvorfälle. | Einstiegsgehalt: 45.000 – 60.000 € Berufserfahrung: 60.000 – 80.000 € Senior: > 80.000 € |
Data Scientist / Datenanalyst | Mit dem Aufkommen von Big Data sind Datenanalysten und Data Scientists zunehmend gefragt. Sie sind dafür verantwortlich, aus großen Datenmengen wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen und datengestützte Entscheidungen in Unternehmen zu ermöglichen. | Einstiegsgehalt: 45.000 – 55.000 € Berufserfahrung: 55.000 – 75.000 € Senior: > 75.000 € |
Cloud Engineer / Clodu Architekt | Mit der zunehmenden Verlagerung von Diensten in die Cloud sind Cloud-Engineers und Cloud-Architekten gefragt, um Cloud-Infrastrukturen zu entwickeln, zu verwalten und zu optimieren. | Einstiegsgehalt: 50.000 – 60.000 € Berufserfahrung: 60.000 – 70.000 € Senior: > 70.000 € |
Tipp: Wie du aus diesem Brutto-Gehalt letztlich zu deinem Netto-Gehalt kommst, erfährst du weiter unten im Artikel.
Ein Rückblick: Die Gehaltsentwicklung der letzten Jahre
Mehr Infografiken finden Sie bei StatistaDie Gehaltsentwicklung in der IT-Branche über die letzten Jahre hinweg ist geprägt von mehreren Faktoren, einschließlich der wachsenden Nachfrage nach IT-Fachkräften, technologischen Innovationen und Veränderungen in der globalen Wirtschaft.
- Stetiges Wachstum: Die IT-Branche hat in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum der Gehälter erlebt. Dies ist vor allem auf die zunehmende Digitalisierung in vielen Wirtschaftsbereichen und den damit einhergehenden Bedarf an qualifizierten IT-Fachkräften zurückzuführen.
- Einfluss der Digitalisierung: Mit der fortschreitenden Digitalisierung in Branchen wie Finanzen, Gesundheitswesen und Einzelhandel sind IT-Fachkräfte immer gefragter geworden. Dies hat zu einem Wettbewerb um Talente geführt, was sich positiv auf die Gehälter ausgewirkt hat.
- Spezialisierung zahlt sich aus: Besondere Fachkenntnisse, wie in den Bereichen Cybersecurity, Cloud Computing, Data Science und Künstliche Intelligenz, sind besonders gefragt. Fachkräfte mit Spezialisierungen in diesen Bereichen konnten oft überdurchschnittliche Gehaltssteigerungen verzeichnen.
- Regionale Unterschiede: Die Gehaltsentwicklung variiert regional. In wirtschaftsstarken Regionen und Großstädten, wo der Bedarf an IT-Fachkräften besonders hoch ist, sind die Gehälter in der Regel höher.
- Einfluss der Pandemie: Die COVID-19-Pandemie hat einen zusätzlichen Schub in Richtung Digitalisierung und Fernarbeit gegeben, was wiederum die Nachfrage nach IT-Experten in Bereichen wie Netzwerksicherheit, Cloud-Diensten und E-Commerce verstärkt hat.
- Gehaltsschere zwischen Einsteigern und Erfahrenen: Während die Einstiegsgehälter in der IT stabil wachsen, verzeichnen erfahrene Fachkräfte und Spezialisten oft überproportionale Gehaltssteigerungen, vor allem in Nischenbereichen oder bei Führungskräften.
- Globale Trends: Die IT-Branche ist global vernetzt, und Trends in Ländern wie den USA oder China können sich auf die Gehälter weltweit auswirken. Insbesondere in der Softwareentwicklung und in spezialisierten IT-Berufen ist ein globaler Markt für Talente entstanden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die IT-Branche eine positive Gehaltsentwicklung zeigt, die stark von technologischen Fortschritten, der Nachfrage nach spezialisierten Fähigkeiten und regionalen Wirtschaftsfaktoren beeinflusst wird. Diese Trends spiegeln die wachsende Bedeutung der IT in nahezu allen Wirtschaftsbereichen wider.
Einflussfaktoren auf die Gehaltshöhe in der IT-Branche
Qualifikation und Zertifizierungen
Qualifizierungen und Zertifikate können einen erheblichen Einfluss auf das Gehalt in der IT-Branche haben. Sie dienen als Nachweis von Fachkenntnissen und Fertigkeiten, was für Arbeitgeber besonders wertvoll ist.
Je nach Beruf und fachlicher Ausrichtung, solltest du dir die folgenden Zertifizierungen einmal genauer anschauen:
- Cisco Certified Network Associate (CCNA): Eine beliebte Zertifizierung für Netzwerkprofis.
- Certified Information Systems Security Professional (CISSP): Eine anerkannte Zertifizierung im Bereich der IT-Sicherheit.
- Microsoft Certified: Azure Solutions Architect Expert: Spezialisierung auf Microsoft Azure, eine gefragte Fähigkeit im Bereich Cloud Computing.
- AWS Certified Solutions Architect – Associate: Zertifizierung für Fachleute, die auf der Amazon Web Services-Plattform arbeiten.
- Certified ScrumMaster (CSM): Eine Zertifizierung im Bereich agiles Projektmanagement.
- Project Management Professional (PMP): Eine international anerkannte Zertifizierung im Projektmanagement.
- Google Certified Professional Cloud Architect: Spezialisierung im Bereich Google Cloud.
Berufserfahrung und Spezialisierungen
In der IT-Branche spielt Berufserfahrung eine wesentliche Rolle bei der Bestimmung des Gehalts. Mit zunehmender Erfahrung steigen in der Regel auch die Gehaltsaussichten eines IT-Professionals. Anfänger oder Berufseinsteiger starten oft mit einem Grundgehalt, das sich mit jeder zusätzlichen Erfahrungsjahr merklich erhöhen kann.
Erfahrene IT-Fachkräfte, die über fundierte Kenntnisse in spezifischen Technologien oder Fachgebieten verfügen, sind besonders wertvoll für Unternehmen, da sie komplexere Projekte leiten, anspruchsvollere Aufgaben bewältigen und oft Führungsaufgaben übernehmen können. Dies spiegelt sich in überdurchschnittlichen Gehaltssteigerungen wider.
Darüber hinaus ermöglicht die Berufserfahrung IT-Spezialisten, sich in Nischenbereichen zu spezialisieren oder gefragte Fähigkeiten zu entwickeln, die in der Branche besonders hoch vergütet werden. Kurzum, in der IT-Branche ist die Berufserfahrung ein entscheidender Faktor für das Gehaltswachstum und die Karriereentwicklung.
Unternehmensgröße
Gemäß aktueller Erhebungen, beispielsweise von Stepstone, hat die Unternehmensgröße durchaus beachtliche Auswirkungen auf das Gehalt:
Unternehmensgröße | Durchschnittsgehalt |
---|---|
>5000 Mitarbeiter | > 53.000 € |
501 – 5000 Mitarbeiter | > 48.000 € |
51 – 500 Mitarbeiter | > 44.000 € |
1 – 50 Mitarbeiter | > 38.000 € |
Quelle: https://www.stepstone.de/e-recruiting/gehalt/
Regionale Unterschiede
Die Region hat Einfluss auf die Höhe des Gehalts. Die Gehaltsunterschiede sind teils erstaunlich. Es lässt sich jedoch beobachten, dass die regionalen Gehaltsunterschiede im IT-Sektor im Vergleich etwas geringer ausfallen.
Betrachten wir ein paar Beispielregionen:
- Süddeutschland (Baden-Württemberg, Bayern): IT-Fachkräfte konnten hier Gehälter im Bereich von ca. 50.000 bis 70.000 Euro pro Jahr für Einsteigerpositionen und bis über 100.000 Euro für erfahrene Positionen erwarten.
- Frankfurt am Main und Rhein-Main-Gebiet: Ähnlich wie in Süddeutschland, mit möglicherweise etwas höheren Spitzengehältern, insbesondere im FinTech-Sektor.
- Berlin: Das Durchschnittsgehalt für IT-Fachkräfte lag hier etwas niedriger, oft zwischen 45.000 und 65.000 Euro für Einsteiger und bis zu 90.000 Euro oder mehr für erfahrene Fachkräfte.
- Nordrhein-Westfalen (Köln, Düsseldorf): Hier lagen die Gehälter für IT-Positionen oft zwischen 45.000 und 65.000 Euro für Berufseinsteiger und konnten bis zu 90.000 Euro oder mehr für erfahrene Rollen erreichen.
- Ostdeutschland (Leipzig, Dresden): In diesen Regionen waren die Gehälter tendenziell niedriger, mit Einstiegsgehältern ab ca. 40.000 Euro und Spitzengehältern um die 80.000 Euro für erfahrene Fachkräfte.
Tipp: Für einen Überblick über die regionalen Gehaltsunterschiede in ganz Deutschland, empfiehlt es sich, die entsprechende Erhebung der Zeit zu betrachten.
Wie sieht nun aber das ausgezahlte, real verfügbare Gehalt aus?
Wir haben nun viel über das Bruttogehalt in der IT-Branche und Einflussfaktoren auf das Gehalt gelernt. Aber da gibt es noch einen Entscheidenden Punkt: Das Bruttogehalt ist nicht das Nettogehalt!
Denn je nach persönlicher Situation, ist die Belastung in Form von Steuern und Sozialbeiträgen, die vom Bruttolohn abgezogen wird unterschiedlich – in jedem Falle jedoch so erheblich, dass auf dem Konto wesentlich weniger Einkommen landet, als zunächst Brutto verdient wird.
Und das ist nicht nebensächlich: Das Verständnis des Unterschieds zwischen Brutto- und Nettogehalt ist wichtig, um realistische Erwartungen bezüglich des tatsächlichen Einkommens zu haben und um finanzielle Planungen durchführen zu können.
Brutto und Netto, was war das nochmal?
Bruttolohn: Der Bruttolohn ist der gesamte Lohn, den ein Arbeitgeber einem Arbeitnehmer für seine Arbeit zahlt, bevor irgendwelche Abzüge vorgenommen werden. Dies umfasst das Grundgehalt sowie eventuelle Zusatzleistungen wie Boni, Überstundenzuschläge oder andere Zulagen. Der Bruttolohn ist der Betrag, der im Arbeitsvertrag festgelegt ist.
Nettolohn: Der Nettolohn ist der Betrag, der dem Arbeitnehmer nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen vom Bruttolohn tatsächlich ausgezahlt wird. Zu den Abzügen gehören Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer (falls zutreffend) sowie Beiträge zur Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung. Der Nettolohn ist der Betrag, den der Arbeitnehmer letztlich auf seinem Konto erhält.
Folgende Faktoren beeinflussen das Nettogehalt:
- Lohnsteuer: Abhängig von der Höhe des Einkommens und der Steuerklasse.
- Solidaritätszuschlag: In Abhängigkeit von der Lohnsteuer in bestimmten Fällen.
- Kirchensteuer: Falls der Arbeitnehmer kirchensteuerpflichtig ist.
- Sozialversicherungsbeiträge: Dazu gehören Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung.
- Steuerfreibeträge: Wie zum Beispiel Kinderfreibeträge oder Werbungskosten.
- Familienstand und Kinder: Beeinflussen die Steuerklasse und somit die Höhe der Lohnsteuer.
- Bundesland: Die Kirchensteuer variiert je nach Bundesland.
Wenn du jetzt neugierig bist, was von deinem Brutto-Gehalt bei dir auf dem Konto landet, empfiehlt sich in jedem Fall einer von zahlreichen Brutto-Netto-Rechnern im Netz, die auf Basis deiner individuell eingegebenen Daten dann einen erstaunlich genauen Näherungswert zurückgeben, was du tatsächlich ausbezahlt bekommst. Ich habe ein paar dieser Rechner ausprobiert und nutze i.d.R. gerne den folgenden, in meinen Augen erstaunlich genauen Rechner.
Videotipp: So ändert sich das Nettogehalt in 2024 durch Gesetzesänderungen
Kurzer Exkurs: Wieso das höchste Gehalt in der IT nicht unbedingt das beste ist
Zunächst mag man denken, dass ein höheres Gehalt immer von Vorteil ist. Aber das muss nicht so sein. Es gibt Grenzen im Gehaltsgefüge, bei deren Überschreitung sich andere Kosten erhöhen (z.B. Kita-Gebühren), oder Zuschüsse (z.B. Sozialleistungen) entfallen.
Es kann daher von Vorteil sein, statt einem numerisch höheren Gehalt, andere Benefits auszuhandeln.
Zukunftsaussichten und Prognosen
Technologien, die die größten Gehaltssprünge prophezeien
In der IT-Branche gibt es bestimmte Technologiebereiche, in denen aufgrund ihrer hohen Nachfrage und Spezialisierung größere Gehaltssprünge erwartet werden können. Welche Technologiebereiche das sind, lässt sich im Voraus natürlich nur schwer sagen.
Es gibt aber ein paar Technologiebereiche, die besonders vielversprechend sind:
- Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen (ML)
- Cybersecurity
- Cloud Computing
- Blockchain-Technologie
- Data Science und Big Data
- Internet of Things (IoT)
- Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR)
- Quantencomputing
Ein Blick in die Glaskugel: Die Gehaltsentwicklung der nächsten Jahre
Dass die Gehaltsentwicklung für Fachkräfte weiterhin positiv sein wird, ist kaum umstritten. Es kann jedoch auch zu erheblichen Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt kommen, wenn beispielsweise generative KI in der Breite in der Lage sein wird, Software zu entwickeln, oder zumindest etwas zu Programmieren. Auch im Bereich der Cybersecurity wird der KI eine große Rolle beigemessen.
Weiterhin stellen sich Fachhochschulen und Universitäten immer besser auf den nach wie vor wachsenden Bedarf an IT-Fachkräften ein. Es kann also die Situation eintreten – wenn auch erst in einigen Jahren -, dass es ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage an IT-Fachkräften gibt, was sich als Nachteil in der Lohnentwicklung herausstellen könnte.
Insgesamt wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit ein stetig wachsender Bedarf an IT-Fachkräften und ein damit einhergehender Fachkräftemangel auch in den nächsten Jahren dieses Jahrzehnts vorherrschen.
Rückmeldungen