Die Digitalisierung und der Sport – Neue Chancen für ITler

IT und Sport

Die Nachfrage nach ITlern reißt auch in der Sportbranche nicht ab

Die Digitalisierung hat längst Einzug in nahezu jeden vorstellbaren Lebensbereich gehalten. Auch das sportliche Leben hat sich im Zuge der Digitalisierung verändert. Nicht nur im Leistungssport, sondern auch bei Hobbysportlern kommen beispielsweise neue Technologien zum Einsatz, um die Leistung zu messen, überwachen und zu verbessern. Außerdem ist eine völlig neue Form des Sports entstanden – Der E-Sport. All diese Entwicklungen und Phänomene bedeuten auch eines: Mehr Chancen für ITler auf der Suche nach spannenden Jobs!

Die Digitalisierung: Verlässlicher Motor für neue IT-Arbeitsplätze

Wir können uns die Welt ohne digitale Technologien heutzutage gar nicht mehr vorstellen. Für Millionen von Menschen alleine in Deutschland gehören sie vollkommen selbstverständlich zum Alltag mit und ohne Arbeit dazu. Während im Zuge der Digitalisierung, welche die gesamte Gesellschaft, die Wirtschaft und die Arbeitswelt gleichermaßen verändert, manche Arbeitsplätze verlorengehen, kommen auch unzählige neue Jobprofile hinzu.

Ohne Wissen im Bereich der Informatik kommen kaum welche dieser neu entstehenden Jobs aus. Auch Branchen, die noch eine Zeit lang ohne IT-Experten überleben konnten, haben sich inzwischen größtenteils angepasst. Fast in jedem Unternehmen existiert heute eine IT-Abteilung, da man auf IT-Spezialisten angewiesen ist, um nicht den Anschluss zu verlieren. Das Tolle für angehende ITler daran ist, dass sich heute fast an jedem Standort in den unterschiedlichsten Branchen etliche spannende Jobs finden – Tendenz steigend. Ende des Jahres 2019 veröffentlichte der Digitalverband Bitkom neue Umfrageergebnisse: Etwa 124.000 Stellen für IT-Experten waren zu diesem Zeitpunkt in Deutschland unbesetzt.

Auf dem aktuellen IT-Markt besonders gesucht werden:

Doch auch Data Scientists, die eines der noch eher jüngeren IT-Jobprofile mit Zukunft aufweisen, dürften bei der Jobsuche kaum Probleme haben. Neue Entwicklungsfelder – man denke etwa an Cloud Computing, Big Data oder auch an Künstliche Intelligenz und Machine Learning – werden uns weiterhin ökonomisch und gesellschaftlich beschäftigen. Angehende ITler profitieren von all diesen Entwicklungen und sollten sich keine Sorgen bezüglich ihrer Karrierechancen machen müssen.

Neue Trends in der IT-Branche

Die IT-Branche bot auch noch in der nahen Vergangenheit häufig gute Chancen für Quereinsteiger. Selbst ohne vorherige IT-Kenntnisse, die sich im Grunde nur Rahmen eines Studiums erlangen lassen, konnten IT-Begeisterte aus allen möglichen Branchen quer einstiegen. Ein wenig Beschäftigung mit der Materie und einige grundlegende IT-Kenntnisse reichten oftmals schon aus.

Glücklicher Mitarbeiter

Doch heute und vor allem in Zukunft wird das anders sein. Immer mehr Arbeitgeber verlangen von ihren Beschäftigten im Bereich IT einen Hochschulabschluss. Denn die IT- sowie die TK-Branche spezialisieren sich immer weiter. Man sucht heute vor allem Experten mit solider Ausbildung, die bestenfalls auch noch eine Expertise in einem ganz bestimmten Bereich technologischer Trends beinhaltet. Darüber hinaus müssen IT-Experten müssen schon jetzt neben Fachwissen ein immer höheres Maß an Kreativität und an Team- und Kommunikationsfähigkeit mitbringen.

Innerhalb der Digitalbranche genau wie in der Banken- und Versicherungsbranche, bei Startups oder großen Unternehmen sind die Chancen für ITler nach wie vor ungeschlagen gut. Es werden immer IT-Experten gesucht. Andere vereinzelte Branchen wiederum digitalisieren sich langsamer. Zu nennen ist hier etwa die Gesundheitsbranche. Aufgrund der Sensibilität der Patientendaten alleine ist sie nachvollziehbarer Weise nach etwas konservativer, was digitale Technologien betrifft. Doch auch die medizinische Informatik kann immer mehr Anwendungsgebiete dazugewinnen, wie zum Beispiel die datenbankgestützte Telemedizin und E-Health. Gerade auch rund um chirurgische Eingriffe etwa lässt sich durchaus schon von einer Revolution für MedizinerInnen durch neue, technologische Möglichkeiten sprechen.

Aber auch andere Branchen müssen umdenken. In der Immobilienbranche beispielsweise nutzt man inzwischen häufig Algorithmen, um Aussagen über den zukünftigen Wert von Gebäuden und Grundstücken zu treffen. Um diese Algorithmen zu programmieren und richtig auszulesen bedarf es spezialisierter Itler. In der Automobilbranche wiederum geht es längst schon an vielen Fronten um komplett vernetzte (selbst-)fahrenden Computer, die auf ein Räderwerk gesetzt werden. Der Bedarf an Softwareentwicklern hierfür ist grenzenlos. Und schließlich wäre da noch die Sportbranche – auch sie verändert sich weiterhin durch die Digitalisierung drastisch.

Die Digitalisierung des Sports

Dass sich moderner Sport und moderne digitale Technologien nicht mehr trennen lassen, machen einfache Beispiele deutlich. Man denke etwa an Wearables und Fitness-Apps. Seit Jahren steigt der Umsatz in der Fitnessbranche genauso drastisch, wie die Zahl der Nutzer von digitalen Technologien zum Tracking und zur Optimierung der sportlichen Leistung. Waren es 2017 noch 5,6 Millionen Nutzer von Wearables in Deutschland, waren es zwei Jahre später schon ganze 6,4 Millionen Nutzer. Bis 2022 rechnet man mit 7,1 Millionen Nutzern.

Auch der Videobeweis im Fußball ist ein gutes Beispiel. Auch, wenn er noch immer kontrovers diskutiert wird, hat er sich inzwischen zu einer technischen Hilfe im Rasensport gemausert, die nun einmal nicht mehr wegzudenken ist. Endlose Diskussionen mit dem Schiedsrichter sind passé. Die Mehrzahl der Fans ist der Meinung, dass alle modernen (digitalen) Möglichkeiten genutzt werden sollten, die dem Schiedsrichter bei der Entscheidungsfindung helfen. Damit kann auch eine möglichst große Fairness für alle Beteiligten garantiert werden.

Schon alleine um bestehende Technologien im Sport weiterzuentwickeln, zu optimieren und an neue Entwicklungen anzupassen, werden stets kreativ denkende und an Sport interessierte IT-Fachkräfte gesucht. Doch ein Phänomen im Besonderen sorgt seit einigen Jahren sicherlich für die größte Nachfrage nach IT-Talenten im Bereich des Sports: Die immer beliebter und facettenreicher werdende Computerspielwelt und damit auch der E-Sport.

Den Ruf, dass Videospiele nur für unsportliche Nerds, die nicht unter Menschen gehen möchten, gemacht sind, hat die Szene längst abgelegt. Man werfe nur einen Blick auf Streamingplattformen, wo manche der besten oder bekanntesten SpielerInnen auch als große EntertainerInnen gefeiert werden. Von Schüchternheit und Zurückhaltung keine Spur. Viele der besten SpielerInnen sind echte Stars und deren Fans weder Nerds, noch Menschenfeinde.

Inzwischen ist die Computerspielbranche Milliarden schwer. Das hat auch damit zu tun, dass sich das Computerspielen eben als ein anerkannter Sport etabliert hat. Körperlich mögen sich die SpielerInnen weniger bewegen, als etwa beim Fußball oder Tennis. Mit Schach aber, der vom deutschen Olympischen Sportbund, dem Internationalen Olympischen Komitee und der deutschen Gesetzgebung offiziell als Sport anerkannt wird, lassen sich Videospiele durchaus vergleichen.

E-Sport-Wettkämpfe, bei denen die Genres Multiplayer Online Battle Arenen (MOBA) genau wie Sportsimulationen, Strategiespiele und First-Person Shooter zu den beliebtesten und am häufigsten gespielten Genres. In der Games-Branche kommen ITler als Programmierer unter, hier sind aber oft auch zusätzliche Skills im Bereich Multimedia, VR-Conception oder Spieledesign notwendig. Große Softwareunternehmer brauchen aber natürlich auch immer etliche System- und Netzwerkadministratoren, IT-Sicherheitsexperten oder auch beispielsweise auch Data Scientists, um das Spieleverhalten der SpielerInnen und aktuelle Markttrends zu analysieren.

Die Sportbranche auf Suche nach IT-Experten

Besonders spannend wird es aber, wenn die Computer wiederum die analoge Sportwelt erobern. Datenerfassung und Datenanalyse im Leistungssport sind längst nicht auf ihrem Höhepunkt angelangt. Inzwischen gibt es Fitness-Tracker für Rennpferde – wer hätte sich so etwas vor dreißig oder vielleicht sogar noch vor Jahren vorstellen können?
Vor allem aber tracken die Menschen sich selbst. Fast jeder Hobbysportler ist auf der Suche nach mehr „Selbsterkenntnis durch Zahlen“. Das „Quantified Self“ wird zur Norm – Nur, wer stets seinen Leistungsfortschritt überwacht und beobachtet, welche Parameter zu welchen Ergebnissen führen, kann sich permanent steigern. So zumindest die allgemeine Überzeugung.

Mit dem wachsenden Trend des Quantified Self wird auch die Anzahl an Nutzern weiterhin steigen und damit die Nachfrage nach neuen, besseren Wearables. Hinzu kommen Fitness- und Sport-Apps. Für deren Entwicklung braucht es junge, begeisterte Programmierer und Entwickler, vor allem für die Smarpthone-Betriebssysteme iOS und Android. ITler kommen heute aber auch in großen Sportartikelkonzernen unter, die ihre Firmensitze auf der ganzen Welt haben. IT-Support-Spezialisten und Systemadministratoren werden für die Verwaltung der breiten Informationsstruktur überall und fast immer gesucht. Auch der Onlinehandel gewinnt weiter an Zuwachs. Onlineshops, die sich auf Sportartikel spezialisiert haben, werden zukünftig noch mehr Arbeitsplätze schaffen. Programmierer und Analysten mit spezifischen IT-Kenntnissen kommen daher auch hier oft unter.

Fitnesstracker

Die Sportbranche muss, wie viele andere Branchen inzwischen auch, bereits aktiv um IT-Fachkräfte kämpfen. Denn durch den stets wachsenden Bedarf an ITlern, die in nun einmal fast jeder Branche dabei helfen sollen, Arbeitsprozesse zu digitalisieren und effizienter zu gestalten, ist die Konkurrenz hoch. Die Sportbranche spielt deshalb ihre Stärken aus: Zwar können Sportfirmen nicht immer mit den höchsten Gehältern locken, sie versucht aber über die emotionale Ebene an junge Talente zu kommen.

Das fängt bei den Bewerbungsgesprächen an, die, passend zur Sportbranche, oft in besonders entspannter Atmosphäre stattfinden. Oder bei der Jobqualifikation in der Videospielbranche vielleicht durch das Absolvieren eines Computerspiels. Die Sportbranche kann damit punkten, potenziellen Arbeitnehmern schneller das Gefühl zu geben, sich auch auf der Arbeit noch zu Hause und unter Gleichgesinnten zu fühlen – Und diesen Vorteil muss und wird sie auch weiterhin für sich nutzen.

Quellen:

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