Der IT-Arbeitsmarkt 2025: Fakten, Chancen und Prognosen

Wie sind die Jobaussichten für IT-Fachkräfte in 2025?

Die deutsche Wirtschaft bleibt 2024 in der Rezession und ist damit das zweite Jahr in Folge geschrumpft. Vor allem hohe Energiepreise und eine schwache Exportnachfrage belasten die wirtschaftliche Entwicklung. Wie wirkt sich das auf den Arbeitsmarkt aus? Wie stark ist die IT-Branche betroffen? Wir haben uns ein Lagebild verschafft.

Stand des Artikels: Februar 2025


Der Arbeitsmarkt 2025

Allgemeine Entwicklung

Der Arbeitsmarkt ist die vergangenen Jahre – auch vor dem Hintergrund einer anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche der bundesdeutschen Wirtschaft – überraschend stabil gewesen. Diese Stabilität wird durch einen prognostizierten Mangel an Fachkräften auch in der Zukunft, beispielsweise durch die demographische Entwicklung, erklärt: Unternehmen wollen Arbeitskräfte halten und hoffen auf ein schnell wieder erstarkendes Wachstum.

Für 2025 wird jedoch damit gerechnet, dass der Arbeitsmarkt durch die nun mehrjährige Rezession stärker in Mitleidenschaft gezogen wird. Mit einer Massenarbeitslosigkeit ist aber nicht zu rechnen.

Der IT-Arbeitsmarkt im Besonderen

Der IT-Markt stellt noch immer eine gefragte Branche dar, in der akuter Fachkräftemangel herrscht. Die Digitalisierung und Transformation ist nach wie vor sowohl in der Wirtschaft, als auch der Verwaltung respektive dem öffentlichen Dienst in vollem Gang. Auch die Transformation von Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Effizienz kommt dem IT-Arbeitsmarkt zu Gute.
Die Arbeitslosenquote liegt. Nicht außer Acht lassen darf man selbstverständlich, dass es sich in der IT-Branche in der Regel um gut ausgebildete Fachkräfte mit einem Akademikeranteil von über 50% handelt.

Trotzdem hat sich die Lage am IT-Arbeitsmarkt etwas entspannt, da insbesondere die Anzahl der Studienabsolventen im ITK-Bereich seit 2019 kontinuierlich und merklich gestiegen ist. Die Zeiten, in denen IT-Absolventen direkt nach dem Studium quasi ohne das Schreiben von Bewerbungen einen Arbeitsplatz gefunden haben, sind zunächst vorbei. Der Arbeitsmarkt hat sich dahingehend normalisiert.

Abbildung 1: Arbeitslosenquote Allgemein im Vergleich zur Arbeitslosenquote im ITK-Sektor. Eigene Darstellung.

Aktueller Stand: Beschäftigungsentwicklung

Während sich die Anzahl der offenen IT-Stellen als Indikator für den sich verschärfenden Fachkräftemangel in den Jahren bis 2023 kontinuierlich erhöht hat, kommt es 2024 zu einer Abschwächung und einem Rückgang der offenen Stellenangebote.

Über die Metrik “Offene Stellen”

Immer wieder wird – auch von uns – die Metrik der “offenen” oder “unbesetzten” Stellen zur Analyse des IT-Arbeitsmarktes und zur Indikation eines Fachkräftemangels herangezogen.

Vorteile der MetrikNachteile der Metrik
Indikatorfunktion
Durch die Anzahl der offenen Stellen lassen sich direkte Rückschlüsse auf die Beschäftigungsentwicklung und einen potentiellen Fachkräftemangel ableiten.
Mangel an Aussagekraft über Qualität der Stellen
Die Metrik erfasst nur die reine Anzahl der offenen Stellen. Über die Qualität der Stellen, beispielsweise die Bezahlung oder sonstige Benefits ist keine Aussage möglich.
Transparenz
Die erhobenen Daten und Quellen sind leicht und einheitlich zu erheben und für den Leser gut Nachvollziehbar.
Zeitliche Verzögerung
Stellenangebote können veraltet oder bereits besetzt sein, was die Genauigkeit der Zahlen beeinträchtigt.
Wettbewerbsindikator
Die Anzahl der offenen Stellen gibt eine gewisse Aussage darüber, wie viel Wettbewerb es für potentielle Bewerber um eine Stelle gibt
Fokus auf Unternehmen
Offene Stellen berücksichtigen nicht, wie viele Arbeitskräfte tatsächlich verfügbar oder bereit sind, sich umzuschulen oder in den Markt einzutreten. Es wäre – durch den Mangel an Aussage über Qualität – möglich, dass die vielen offenen Stellen schlicht nicht attraktiv genug sind.
Keine Berücksichtigung verdeckter Arbeitsmärkte
Viele Stellen werden nicht öffentlich ausgeschrieben, wodurch die tatsächliche Nachfrage unterschätzt werden kann.

Für 2025 wird mit einer mindestens gleichbleibenden Entwicklung gerechnet. Je nach Quelle werden zwischen 150.000 und 200.000 zu besetzende Stellen prognostiziert.

Statistik: Anzahl der offenen Stellen für IT-Fachkräfte in Unternehmen in Deutschland in den Jahren 2007 bis 2023 | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Abbildung 2: Offene Stellen in der IT-Branche.

Nachfrage nach IT-Fachkräften: Branchen und Technologien im Fokus

Die Nachfrage nach IT-Spezialisten wird auch 2025 hoch bleiben, da die Unternehmen weiterhin stark in die digitale Transformation und innovative Technologien investieren.
Besonders gefragt sind Experten in Bereichen wie Cybersecurity, um angesichts wachsender Bedrohungen robuste Sicherheitslösungen zu entwickeln, sowie Data Science und künstliche Intelligenz (KI), um datengesteuerte Entscheidungen und Automatisierung voranzutreiben.

Auch Spezialisten für Cloud Computing sind sehr gefragt, da Unternehmen zunehmend auf skalierbare und effiziente IT-Infrastrukturen angewiesen sind.

Gefragte Fachkräfte und Spezialisierungen 2025:

  • Cybersecurity
  • Data Science
  • Künstliche Intelligenz
  • Cloud Computing

Darüber hinaus spielt die Softwareentwicklung weiterhin eine wichtige Rolle, insbesondere im Zusammenhang mit mobilen Anwendungen, E-Commerce und Industrie 4.0, während Branchen wie Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen und der öffentliche Sektor zunehmend nach IT-Talenten suchen, um sowohl interne Prozesse zu modernisieren als auch innovative digitale Dienstleistungen anzubieten.

Auch wenn Softwareentwicklung alleine durch die weiter fortschreitende Digitalisierung ein wichtiges Feld ist und bleibt, zeigen sich hier erste Verschiebungen innerhalb des IT-Arbeitsmarktes.
Getrieben durch Innovation und Fachkräftemangel sowie die Verbreitung neuer Technologien wie insbesondere der KI verschiebt sich die Nachfrage immer weiter in höherqualifizierte Bereiche, während eigentliche Planstellen der Softwareentwicklung immer häufiger durch eine Kombination

Diese Trends zeigen, dass die IT-Branche nach wie vor ein wichtiger Motor für Wirtschaft und Innovation ist, wodurch die Bedeutung qualifizierter Fachkräfte weiter zunimmt.

Herausforderungen: Fachkräftemangel und Qualifikationslücken

Im Jahr 2025 könnte sich eine komplexe Gemengelage ausbilden, die zeitgleich zu einem massiven Fachkräftemangel in stark wachsenden Sektoren und anspruchsvollen Aufgabenbereichen führt, zeitgleich aber zu einem schwierigeren Arbeitsmarkt für Berufseinsteiger und Quereinsteiger führt.

Während gut ausgebildete Akademiker mit Spezialisierungen sich kaum sorgen machen müssen, setzt im breiten Markt der Generalisten ohne Universitätsabschluss eine gewisse Konsolidierung ein.

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat für seinen IW Report 50/2024 eine umfassende Analyse der wirtschaftlichen Lage verschiedener Branchen zum Jahreswechsel 2024/2025 vorgenommen. Der IT-Branche wird für 2024 eine Verschlechterung der Geschäftslage attestiert, während für 2025 bereits wieder eine merkliche Entspannung erwartet wird: Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach IT-Dienstleistungen und -Produkten aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung weiter zunimmt, was zu einer Stabilisierung und möglichen Verbesserung der Geschäftslage führen könnte.

Der Quereinstieg wird schwieriger

Die Jahre 2019 – 2022 sind im IT-Sektor von einem starken Boom und einem massiven Fachkräftemangel geprägte Periode gewesen. Der Arbeitsmarkt ist in dieser Zeit von Euphorie geprägt gewesen und durch verschiedenste Umschulungsmaßnahmen und eine expansive Einstellungspolitik der Wirtschaft, ist auch der Quereinstieg ohne klassische qualifizierende Berufsausbildung oder Studium möglich gewesen.

Durch den vermehrten Einsatz von KI und einer merklich steigenden Anzahl an Arbeitnehmern im IT-Sektor (und damit steigender Konkurrenz mit einem regulären Ausbildungsweg), nimmt der Fachkräftemangel an einfacheren Tätigkeiten ab und es werden – auch mit steigendem Anteil von Akademiker-Abschlüssen – tendenziell höhere Qualifikationen erwartet.

Der Anteil der eingestellten “Quereinsteiger” befindet sich seit 2010 ungefähr auf dem Niveau von 25% aller Einstellungen im IT-Bereich, ist also nach wie vor signifikant. Erstmals seit 2010 könnte es aber

Technologien der Zukunft: Künstliche Intelligenz, Cloud Computing, Cybersecurity, Data Science

Die nächsten Jahre werden auch in der IT von Disruptionen geprägt sein.

Künstliche Intelligenz
Im gehypten Bereich der Künstlichen Intelligenz kann es zeitweise zu Konsolidierungen und Rücksetzern kommen, der Wettbewerb der Unternehmen wird hier stark zunehmen und disruptive Entwicklungen können einzelne Unternehmen in Bedrängnis bringen.
Trotzdem ist der Bereich der KI aufgrund der potentiellen Auswirkungen sowohl auf Effizienz der Wirtschaft, der Verwaltung, aber auch maßgeblicher Vorteile im militärischen Bereich und – in ferner Zukunft – sogar kognitiver Überlegenheit gegenüber dem Menschen – ein absoluter Gamechanger und ein Bereich, wo Technologieführerschaft auch geopolitische und geostrategische Vorteile bedeutet.

Daher kann es dazu kommen, dass ein globaler Wettbewerb um die leistungsfähigsten KI-Systeme entsteht. Wie disruptiv dieser Markt ist, hat das Aufkommen von DeepSeek aus China gezeigt, das quasi aus dem Nichts aufgetaucht ist und ähnlich gute Ergebnisse wie OpenAIs LLMs liefert.
Dieser Wettbewerb wird einen Kampf gut ausgebildete KI-Spezialisten nach sich ziehen.
Insgesamt ist von einem stark steigenden Beschäftigungsanteil im Bereich der Entwicklung, Wartung, vor allem aber der Einbindung/Anwendung von KI-Systemen auszugehen.

Besonders gefragte Berufe sind in diesem Bereich:

  • KI/ML-Ingenieur (Machine Learning Engineer)
  • Data Scientist
  • KI-Produktmanager
  • NLP-Spezialist (Natural Language Processing)
  • AI Research Scientist / AI Researcher
  • KI-Prompt-Engineer

Empfohlene Studiengänge und/oder Weiterbildungen können beispielsweise angewandte KI und verwandte Themenfelder sein.

Cloud Computing

Die Digitalisierung schreitet voran, hat aber noch immer ein enormes Potential. Digitalisierung hat unweigerlich mit digitalem Co-Working und Datenverfügbarkeit sowie Datensicherheit zutun.
Cloud Computing ist nicht nur ein Trend, sondern eine der wichtigsten Technologien für die digitale Transformation.
Da Cloud Computing Unternehmen hohe Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz bietet, und Cloud-Lösungen mittlerweile durch eine Vielzahl an Zertifizierungen und Standards rechtssicher und schnell einzubinden, wird ein Großteil digitalen Wachstums in der Cloud stattfinden.

Cloud Computing spielt eine zentrale Rolle bei KI, Big Data und modernen IT-Architekturen, da leistungsstarke Cloud-Plattformen Rechenleistung für Machine Learning und datenintensive Anwendungen bereitstellen. Multi-Cloud- und Hybrid-Cloud-Strategien werden zunehmend genutzt, um Abhängigkeiten zu reduzieren und Datenschutzanforderungen zu erfüllen. In Kombination mit Edge Computing und 5G ermöglicht die Cloud Echtzeitanwendungen wie Smart Cities oder autonomes Fahren. Moderne Technologien wie Serverless Computing, Kubernetes und SaaS treiben die Digitalisierung weiter voran, während sich Unternehmen durch nachhaltige Green-IT-Ansätze und innovative Cloud-Lösungen einen Wettbewerbsvorteil sichern. Die Cloud ist bereits heute das Fundament der digitalen Transformation und wird mit der Entwicklung von Quantencomputing und KI-gestützten Cloud-Services noch weiter an Bedeutung gewinnen.

Der Trend der Verlagerung von Infrastruktur und Diensten in “die Cloud” wird also weiter anhalten.
Welche Berufe profitieren davon?

  • Cloud Engineer
  • Cloud Architect
  • DevOps Engineer
  • Data Engineer
  • Cloud Security Specialist
  • Cloud Consultant

Zunehmende Bedeutung von Remote Work und hybriden Arbeitsmodellen

Die Zukunft der IT-Jobs wird stark von Remote Work, hybriden Arbeitsmodellen und Automatisierung geprägt sein. Durch die zunehmende Cloud-Nutzung und digitale Kollaborationstools können IT-Fachkräfte von überall arbeiten, wodurch sich Unternehmen global nach Talenten umsehen. Hybride Modelle kombinieren Büro- und Homeoffice-Tage, um Flexibilität und Produktivität zu maximieren. Gleichzeitig führt die Automatisierung durch KI, DevOps und No-Code-Plattformen dazu, dass sich Jobprofile verändern: Routineaufgaben entfallen, während der Fokus auf strategische, kreative und sicherheitsrelevante IT-Rollen wächst.

Zusätzlich wird der gesamtwirtschaftliche Trend zu mehr Kollaboration und Remote-Work gehen. Es müssen also Systeme entwickelt und gewartet werden, die in immer mehr Berufen Remote-Work und hybride Arbeitsmodelle ermöglichen. In diesem Bereich werden IT-Experten verstärkt gesucht werden.

Chancen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

[Arbeitnehmer] Weiterbildung und Umschulung: Strategien für Fachkräfte
Die gute Nachricht: Die Delle im Arbeitsmarkt für 2024 und 2025 sowie die aktuelle Zurückhaltung bei der Einstellung neuer IT-Fachkräfte wird nicht von Dauer sein. Dafür sind die Herausforderungen und die Notwendigkeit von IT-Systemen und Lösungen und damit der Bedarf an Fachkräften zu groß.

Die rasante Entwicklung in der IT erfordert jedoch eine kontinuierliche Weiterbildung und Anpassung an neue Technologien. Fachkräfte sollten gezielt in Cloud-Computing, KI, Automatisierung, Cybersecurity und DevOps investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Online-Kurse, Zertifizierungen (AWS, Azure, Google Cloud, CISSP, Scrum) und praxisorientierte Projekte helfen, sich weiterzuentwickeln. Auch Umschulungen in zukunftsorientierte Bereiche wie Datenanalyse, Machine Learning oder KI-Entwicklung bieten große Chancen. Unternehmen unterstützen zunehmend durch Weiterbildungsprogramme, Learning Budgets und interne Schulungen, da qualifizierte IT-Fachkräfte immer gefragter sind.
Auch für Quereinsteiger eröffnen sich hier nach wie vor Chancen, eine zertifizierte Weiter- oder Ausbildung wird jedoch immer wichtiger werden.

[Arbeitgeber] Employer Branding: Wie Unternehmen Talente gewinnen und halten können
An die Adresse der Arbeitgeber kann man richten: Denken und Planen Sie langfristig, lassen Sie sich nicht von einer aktuellen Durststrecke leiten, denn der Kampf um IT-Fachkräfte wird weiter bestehen und sich in Zukunft vermutlich intensivieren.

Im Wettbewerb um IT-Talente müssen Unternehmen eine starke Employer Branding-Strategie entwickeln. Dazu gehören attraktive Gehälter, flexible Arbeitsmodelle (Remote Work, 4-Tage-Woche), Weiterbildungsangebote und eine moderne Unternehmenskultur. Besonders gefragt sind Arbeitgeber, die auf Innovation, Diversität und Work-Life-Balance setzen. Neben Mentoring-Programmen und Karriereentwicklungsmöglichkeiten spielt auch die Unternehmenskultur eine große Rolle – Fachkräfte bevorzugen Unternehmen, die agile Methoden, transparente Kommunikation und ein positives Arbeitsumfeld fördern. Zudem wird der Einsatz für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung für viele Arbeitnehmer immer wichtiger. Unternehmen, die diese Trends erkennen, können nicht nur Top-Talente gewinnen, sondern sie auch langfristig binden.

Prognose und Jobaussichten in der IT-Branche: Der Boom ist vorerst pausiert

Wirtschaftliche und technologische Rahmenbedingungen: Wie KI den Fachkräftemangel entschärft

Aktuell hat sich für den erfolgsverwöhnten Arbeitsmarkt in der IT ein kleiner Sturm zusammengebraut. In der Gemengelage wirtschaftlicher Stagnation, Effizienzsteigerung durch neue Technologien wie (generativer) KI und verstärkter Unsicherheit politischer Rahmenbedingungen, legt der Boom im IT-Arbeitsmarkt eine Pause ein. Wenn wir uns aber nachfolgende die Prognosen für die zukünftige Entwicklung anschauen, dürfte ein erneuter Boom nicht unwahrscheinlich sein – ohne Frage werden wir auch in Zukunft weiterhin eher von einem Bewerbermarkt ausgehen.

Perspektiven für den deutschen IT-Arbeitsmarkt: Absolventen und Co

Schauen wir uns einfach mal die Zahlen des deutschen IT-Arbeitsmarktes an. Wir sehen, dass die Nachfrage nach IT-Fachkräften nachhaltig steigt. Auch die Beschäftigung insgesamt nimmt weiter zu.

JahrIT-FachkräftenachfrageBeschäftigung im IT-SektorFachkräftelückeStudierende in IT-Studiengängen1aAbsolventen von IT-Studiengängen1Studienanfänger von IT-Studiengängen1
2010634.000606.00028.000140.000ca. 18.700ca. 50.000
2011677.000639.00038.000153.000ca. 19.700ca. 50.500
2012720.000677.00043.000165.000ca. 20.700ca. 54.500
2013742.000703.00039.000176.000ca. 21.400ca. 58.400
2014782.000741.00041.000187.000ca. 22.700ca. 64.400
2015819.000776.00043.000199.000ca. 24.700ca. 69.000
2016874.000823.00051.000211.000ca. 25.200ca. 72.200
2017934.000879.00055.000220.000ca. 26.400ca. 73.400
20181.022.000940.00082.000229.000ca. 27.100ca. 75.500
20191.112.000988.000124.000239.000ca. 28.900ca. 77.900
20201.077.000991.00086.000249.000ca. 28.900ca. 75.200
20211.167.0001.071.00096.000254.000ca. 32.100ca. 72.000
20221.227.000ca. 1.116.000111.000258.000ca. 34.400ca. 72.400
2023ca. 1.260.000ca. 1.123.000137.000261.000ca. 35.500ca. 72.500
2024ca. 1.280.000*ca. 1.131.000*ca. 149.000*264.000*ca. 35.800*ca. 72.000*
2025*> 1.300.000*ca. 1.175.000*ca. 125.000*266.000*ca. 37.000*ca. 72.500*
2030*> 1.500.000*ca. 1.200.000*ca. 300.000*267.000*ca. 38.000*ca. 73.000*
2035*> 1.700.000*ca. 1.225.000*ca. 475.000*270.000*ca. 37.500*ca. 74.000*
2040*> 1.900.000*ca. 1.300.000*ca. 600.000*290.000*ca. 38.000*ca. 75.000*

Tabelle: Verlauf der Beschäftigung, Nachfrage nach Fachkräften, Fachkräftelücke und Studierendenzahlen in der IT.
Quellen: DESTATIS (Statistisches Bundesamt), Statista/Bitcom, Bitcom, Eigene Schätzung/Prognose
* Prognosen
1: Berücksichtigt sind Studierende folgender Studiengänge: Informatik, Bioinformatik, Ingenieurinformatik/Technische Informatik, Medieninformatik, Medizinische Informatik und Wirtschaftsinformatik.
a: Quelle: DESTATIS (Statistisches Bundesamt)

Es ist zu erkennen, dass sowohl die Anzahl der im IT-Sektor beschäftigten Personen ansteigt, als auch die Anzahl der Personen, die in Deutschland einen Abschluss in Informatik erzielen.

Grafik: Entwicklung der Studierendenzahlen, Studienanfänger und Absolventen im IT-Bereich sowie Prognose bis 2040.

Dieser Trend sorgt für mehr Wettbewerb unter Junior-IT-Fachkräften und hat einen mildernden Effekt auf den Fachkräftemangel und die Fachkräftelücke.
Diese Tendenz lässt sich empirisch auch durch die Betrachtung einzelner Bundesländer wie beispielsweise NRW bestätigen, wo die Anzahl der IT-Absolventen im Bereich der Universitäten zwischen 2013 und 2022 von ca. 4000 auf über 6500 gestiegen ist (über 60% Wachstum).
Da aber die Nachfrage nach IT-Fachkräften weiter sehr dynamisch wachsen soll, reicht die Steigerung der Studierenden nicht aus – die Fachkräftelücke dürfte sich weiter vergrößern.

Grafik: Entwicklung der Fachkräftelücke im IT-Bereich in Deutschland.

Mittel- und langfristige Aussichten sind sehr gut für IT-Fachkräfte, da die weiter wachsende Lücke zwischen der Ausbildung von IT-Talenten und Nachfrage nach Fachkräften perspektivisch nicht geschlossen werden kann.

Quereinstieg wird wieder interessanter werden

Statistik: Wie verteilt sich der Anteil der Qualifikationen auf die IT-Fachkräfte, die Sie in den vergangenen zwölf Monaten eingestellt haben? | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Beschäftigungsentwicklung ingesamt in der IT

Grafik: Historische Entwicklung und Prognose für die Beschäftigung im IT-Sektor in Deutschland.

Auswirkungen des Fachkräftemangel in der IT über die IT-Branche hinaus

IT ist ein Innovationstreiber. Der Fachkräftemangel in der IT hat weitreichende Auswirkungen, die über die IT-Branche hinausgehen und wesentliche Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft betreffen. Als Innovationstreiber spielt die IT eine Schlüsselrolle in der Digitalisierung und Automatisierung, die nahezu alle Branchen transformiert.
Damit ist sie für die deutsche Wirtschaft als Gesamtes von großer Bedeutung und wird weiter an Stellenwert gewinnen.
Der Bedarf an Fachkräften wird in den nächsten Jahren weiter massiv ansteigen, auch wenn es in einzelnen Bereichen zu einer Sättigung und einer Kompensation durch KI kommen kann.

Es ist daher im gesamtwirtschaftlichen Interesse dem Fachkräftemangel mit der Ausbildung von IT-Fachkräften und der Weiterbildung aktiver IT-Arbeitnehmer zu bekämpfen. Effizienzpotentiale gerade in der Softwareentwicklung durch die Anwendung von KI müssen gehoben werden, sonst drohen unter anderem die Folgenden Auswirkungen:

  • Verzögerung bei Digitalisierung und Automatisierung
  • Produktivitätsverluste in der Gesamtwirtschaft
  • Produktivitätsverlust und Wettbewerbsnachteile im Mittelstand
  • Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich
  • Nachlassen der Innovationskraft des Standorts Deutschland
  • Negative Effekte auf den Arbeitsmarkt anderer Branchen und allgemein

Im Interesse des IT-Talents ist es, über neue Technologien informiert zu bleiben, an Fortbildungen teilzunehmen und sich zu spezialisieren. Spezialisierungen verbessern die Chancen auf dem Arbeitsmarkt – und die Gehaltsperspektive – massiv.


Quellen und Nachweise

  • https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bad-kreuznach/presse/2025-3-der-arbeitsmarkt-im-jahresverlauf-2024-und-ein-ausblick-auf-2025 (Abgerufen 22. Januar 2025)
  • https://iab.de/daten/iab-arbeitsmarktbarometer/ (Abgerufen 22. Januar 2025)
  • https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Statistiken/Themen-im-Fokus/Berufe/AkademikerInnen/Berufsgruppen/2-2-Informatik.html?templateQueryString=it-fachleute#:~:text=Der%20Anteil%20von%20IKT%2DBesch%C3%A4ftigten,(Abbildung%202.2%20%E2%80%93%201) (Abgerufen 22. Januar 2025)
  • https://www.iab-forum.de/iab-stellenerhebung-1-2024-10-prozent-weniger-offene-stellen-als-vor-einem-jahr/
  • Bildnachweis Headergrafik: https://stock.adobe.com/de/images/magnifying-glass-looking-for-people-on-blue-background-searching-candidates-for-employment-in-the-labor-market/627380518
  • https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Report/PDF/2024/IW-Report_2024-Verbandsumfrage.pdf
  • https://am.gs.com/de-de/institutions/insights/article/2023/ai-in-the-crosshairs-how-geopolitics-shapes-technology
  • https://www.bitkom.org/sites/main/files/2024-04/240411Bitkom-Charts-IT-Fachkraftemangel-2040final.pdf
  • https://de.statista.com/statistik/daten/studie/739636/umfrage/bestandene-pruefungen-an-hochschulen-in-deutschland-im-fach-informatik-nach-geschlecht/ (Abgerufen 11. Februar 2025)
  • https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1453140/umfrage/studierende-der-faechergruppe-informatik-an-deutschen-hochschulen/ (Abgerufen 11. Februar 2025)
  • https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/IT-Fachkraefteluecke-wird-groesser#item-14948 (Abgerufen 11. Februar 2025)

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