Die Bürden der IT-Mitarbeiter
1. Wenig Dank, mangelnde Wertschätzung
Für Mitarbeiter anderer Abteilungen und Fachrichtungen ist die Arbeit von IT’lern intransparent. Sie können nicht nachvollziehen, wie viel Manpower und kreative Logik hinter manchen Projekten steckt. Schlussendlich sind sie zwar froh, dass die IT Unterstützung geleistet hat, zeigen aber in der Regel wenig Dankbarkeit und Wertschätzung.
Tipp: Vielleicht ist es cleverer zu akzeptieren, dass man kein Lob aus der Personalabteilung für den sehr sauberen und gut strukturierten Code erhält. Die Mitarbeiter aus der Personalabteilung haben andere Kompetenzen als die IT-Mitarbeiter. Hole Dir stattdessen regelmäßig Feedback von Deinen Kollegen aus der IT oder Deinem Vorgesetzten ab. Diese Rückmeldung ist für Dich fundierter und hat damit mehr Bedeutung.
2. Je schneller desto besser
„Am besten gestern“ meint “sofort”. Ein wesentlicher Stressfaktor sind mangelnde zeitliche Ressourcen. Wer ständig den knapp gesetzten Fristen ausgesetzt ist, läuft nicht nur Gefahr, diese nicht einhalten zu können, sondern geht auch qualitative Kompromisse ein. Das Ergebnis ist schlechter als geplant und sorgt für Unzufriedenheit beim Chef und bei sich selbst.
Tipp: Bereite Dich auf Meetings mit Deinem Vorgesetzten gut vor, um die anstehende Arbeit zunächst für Dich zu erörtern, um dann im Gespräch transparent zu machen, warum wie viel Zeit beansprucht wird. Eine unrealistische Einschätzung des Workload stimmt Deinen Chef zwar kurzfristig glücklich („Du bist der Beste, aber stress’ Dich nicht zu sehr“), setzt Dich aber gegen Projektende enorm unter Druck.
3. Ständige Unterbrechungen
Häufig kommt es vor, dass Kollegen, Vorgesetzte oder Projektleiter mit einer spontanen Bitte in das Büro des IT-Mitarbeiters platzen. Gerne hilft man dann weiter, kommt aber nicht dazu, die eigentliche Arbeit zu erledigen.
Tipp: Um sich besser konzentrieren zu können, solltest Du Dir ein paar Stunden am Tag blockieren. Bitte Deinen Chef, beziehungsweise Deine Kollegen, Dich in dieser Zeit nicht zu unterbrechen.
4. Schlechte Nachrichten infizieren den Boten
Um Prozesse effizienter zu gestalten, sind Veränderungen der Arbeitsabläufe der Mitarbeiter notwendig. Veränderungen stoßen aber meist auf Missmut und Unverständnis. Leider müssen Hiobsbotschaften nicht selten von IT’lern überbracht werden. Häufig wird dann der Überbringer der Nachricht stellvertretend verantwortlich gemacht.
Tipp: Bitte Deinen Chef, Entscheidungen zu kommunizieren, die wesentliche Veränderungen für Deine Kollegen bedeuten.
5. Viel zu viel zu tun
Für viele IT-Talente ist es nicht in Ordnung, regelmäßig bis spät in die Nacht oder am Wochenende zu arbeiten. Natürlich kann es mal vorkommen, dass die Expertise des IT’lers kurzfristig unverzichtbar ist. In der Regel sollten aber natürlich auch für ihn geregelte Arbeitszeiten gelten.
Tipp: Sei schon beim Vorstellungsgespräch ehrlich zu Dir und zu Deinem Gegenüber. Teile dem Arbeitgeber mit, dass Du zwar flexibel und auch kurzfristig zu Mehrarbeit bereit bist, aber auf Dauer dieser Belastung nicht ausgesetzt sein möchtest.
6. Irrationale Entscheidungen
Manchmal treffen Chefs Maßnahmen, die in den Augen des ausführenden IT-Mitarbeiters weniger Sinn ergeben. Für noch mehr Unmut sorgen Entscheidungen, die gegensätzlich sind zu früher getroffenen und daher Mehrarbeit bedeuten.
Tipp: Ärgere Dich nicht darüber, dass Du manchmal aufgrund von vermeintlich irrationalen Entscheidungen mehr zu tun hast. Dein Vorgesetzter wird seine Gründe haben, Entscheidungen zu revidieren und neue zu treffen. Sage Dir stets: “Solange ich dafür bezahlt werde”.
7. Den Schein wahren
In der (noch) von Männern geprägten IT-Branche, zeigt man keine Schwächen. Wenn der Chef einen Auftrag hat, wird dieser erledigt. Viele IT’ler zeigen sich gerne als permanent verfügbar, obwohl sie dies nicht sind.
Tipp:
Man muss auch mal „Nein“ sagen können. Niemand hält es lange durch, sich als Hardcore-Programmierer zu präsentieren, der die Nächte durcharbeitet. Trink lieber Wasser statt Energydrinks und gönn Dir ausreichend Schlaf. Burnout ist kein Mythos. 😉
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