App-Entwickler – Qualifikation, Aufgaben, Gehalt

App-Entwickler

Die Nutzung von Apps auf Smartphones oder Tablets gehört heute für die meisten Menschen in Deutschland zum Alltag. App-Entwickler, auch App-Programmierer, werden solche Programmierer genannt, die sich mit dem Erstellen von und Optimieren von Programmen für mobile Devices beschäftigen. Durch die zunehmende Nutzung von Programmen auf mobilen Endgeräten erfreuen sich die App-Entwickler an einer hohen Nachfrage nach ihren Diensten.

Tätigkeit und Aufgaben

Als App-Entwickler bist du entweder auf der Suche nach innovativen Optionen und neue Ideen für Apps auf Tablets und Smartphones oder bist für die Umsetzung der App-Idee verantwortlich. Dafür ist ein breites technisches Wissen nötig. Das Ziel ist es eine Software zu entwickeln, welche auf allen gängigen Endgeräten und Betriebssystemen reibungslos läuft. Außerdem optimierst du die Apps auf die Wünsche deiner Auftraggeber oder der Nutzer. Die Bandbreite möglicher Apps reicht dabei von hilfreichen Service-Apps über Casual Games für zwischendurch bis hin zu vielfältigen Kommunikationstools. Das Angebot ist sehr groß und der Wettbewerb in den verschiedenen App Stores ist enorm. Welche konkreten Aufgaben ein App-Entwickler bearbeiten muss, ist dabei ebenso breit gefächert.

Als App-Entwickler ist deine erste Aufgabe, zu verstehen, wie du das Ziel der Anwendung des Auftraggebers erreichen kannst. Wie genau wird die Umsetzung gestaltet? Welche Programmiersprachen für die App-Enwicklung bietet sich in diesem Fall an? Benötigt beispielsweise ein großes Unternehmen eine App für einen festgelegten Use Case, welcher das existierende Angebot abrunden muss, musst du vorhandene Technologien berücksichtigen und APIs integrieren. Verwirklicht vielleicht ein junges Startup-Team mit der App die grundsätzliche Geschäftsidee? In jedem Fall entscheidest und prüfst du, was aus technischer Sicht machbar und möglich ist und welche Technologie den einfachsten und praktischsten Lösungsweg verspricht.

Besonders wichtig ist es, die Richtlinien der App-Store-Betreibers zu berücksichtigen. Die Richtlinien betreffen das Geschäftsmodell und Design ebenso wie den Datenschutz. So ist dort beispielsweise aufgeführt, dass das Benutzererlebnis gut sein soll und die Privatsphäre der Anwender respektiert werden muss. Zweckmäßige Ablehnungsgründe in einem App-Store sind beispielsweise Systemabstürze und Bugs, der Einsatz von nicht öffentlichen APIs, das Auslesen von Daten außerhalb des festgelegten App-Containers, aber auch die fehlende Einzigartigkeit oder das Kopieren einer App. Diese Richtlinien dienen zum Schutz der Nutzer und sollen davon abhalten, dass zu viele minderwertige Apps die Stores überlasten.

Welche Skills und Fähigkeiten braucht ein App-Entwickler?

Eine Grundvoraussetzung deiner Arbeit ist strukturiertes und analytisches Denken. Ebenfalls wichtig ist eine kaufmännische Perspektive. Nutzen und Kosten der App sollten in einem günstigen Verhältnis zueinander stehen. Wenn es darum geht, den Aufwand für die Programmierung und Konzeptionierung schon vorab zu beurteilen, bist du der Experte. Nicht nur bei der Arbeit im Team, sondern auch im Kontakt mit den Kunden ist deine Kommunikationsfähigkeit maßgeblich. Weiterhin solltest du auch (Fach-)Englisch können, da nicht alle Programme auf Deutsch verfügbar sind und Programmiersprachen oft aus dem Englischen kommen.

Aus technischer Perspektive solltest du natürlich die für das jeweilige Format wichtige Programmiersprache und Entwicklungsumgebung beherrschen. Dazu im späteren Abschnitt mehr.

Wie wird man App-Entwickler, wie kann man App-Entwicklung lernen?


Nun stellt sich natürlich die Frage, wie du eigentlich App-Entwickler wirst.

Zuerst sind Grundkenntnisse in der Programmierung notwendig. Hier kann es hilfreich sein, wenn du vorab ein Informatikstudium absolvierst. Hier werden grundlegenden Kenntnisse der IT und somit auch für die Arbeit als App-Entwickler vermittelt.

Allerdings ist ein Informatikstudium heute nicht zwingend notwendig. Mittlerweile ist es möglich, sich das technische Wissen autodidaktisch anzueignen. Es steht eine Vielzahl an Online-Ressourcen zur Verfügung, welche helfen, sich Wissen und Fähigkeiten anzueignen und anzuwenden. In jedem Fall benötigst du Motivation und Ausdauer.

Es gibt natürlich viele Anwendungsfelder, Entwicklungsumgebungen und Programmiersprachen, so dass man schnell den Überblick verlieren kann. Jede Bibliothek und Sprache ist anders aufgebaut. Wer in die Entwicklung von Apps einsteigen möchte, wird nicht darum herumkommen, sich mit mindestens einer Programmiersprache intensiv zu beschäftigen.

Die wichtigsten Programmiersprachen für App-Entwickler

Welche Technologie gerade notwendig ist, ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich. In der Laufbahn als App-Entwickler ist es oft günstig, sich mit der Zeit in einigen dieser Programmiersprachen zu einem Experten zu entwickeln und sich sehr detailliertes Fachwissen anzueignen.

Die Bandbreite ist dabei sehr hoch und reicht bei Android-Apps von der IDE Eclipse und Java über Kotlin, das in Android Studio integriert ist, über C und C++ bis zu C# und das Framework Xamarin.

Sollte iOS das Betriebssystem der Wahl sein, kommt man an Swift bzw. Objective-C nicht vorbei. Die bereits genannte Programmiersprache Kotlin ist mittlerweile plattformübergreifend und wurde auch in Googles Framework vollständig eingearbeitet.

Für Windows können z.B. Visual Studio und C# genutzt werden.

Spezialisierungen als App-Entwickler?

Im engeren Sinne handelt es sich bei der App-Entwicklung bereits um eine Spezialisierung. So gesehen sind alle App-Entwickler eigentlich Software- bzw. Anwendungsentwickler. Der Unterschied besteht darin, dass du dich ausschließlich auf mobile Anwendungen, also Web Apps oder Native Apps, spezialisierst. Während Web Apps grundsätzlich nichts anderes sind, als gesondert programmierte HTML5 Websites, werden Native Apps ausschließlich für ein mobiles Betriebssystem erschaffen. In der Regel konzentrierst du dich erstmal auf Apps für ein gewisses Betriebssystem wie Windows Phone, iOS oder Android, du kannst mit der Zeit allerdings auch zum Allrounder werden.

Du kannst dich, je nach Wunsch, auch auf einen bestimmten Bereich der Anwendungen spezialisieren. Du kannst beispielsweise Spielentwickler für mobile Apps werden und programmierst und planst dann zum Beispiel nur für Entwicklerstudios, welche aus der Games-Branche kommen. Alternativ sind Banking-Apps für Finanz-Unternehmen ein spannendes Feld, bei dem spezielles Wissen benötigt wird, weil besonders hohe Ansprüche an die Sicherheit gestellt werden.

Mit welchem Gehalt kann ein App-Entwickler rechnen?


Je nach Größe des Unternehmens und der Branche variiert das Einstiegsgehalt eines App-Entwicklers. Im Durchschnitt kannst du mit einem Jahresgehalt von 43.200 Euro brutto rechnen. Mit steigender Berufserfahrung und im Laufe deines Berufslebens erhöht sich dann dein Gehalt. Ein Young Professional kann bei bis zu zwei Jahren Berufserfahrung mit 47.050 EUR rechnen. Ein Professional verdient bei drei bis fünf Jahren Berufserfahrung ca. 55.020 EUR, wobei ein Senior App-Developer mit sechs bis zehn Jahren Berufserfahrung die Spitze 62.700 EUR anführt.

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