Was du über DNS wissen solltest

Vorweg: Wir reden hier nicht vom Erbgut, sondern von DNS als ein grundlegender Dienst in Netzwerken, ohne den das Internet, wie wir es kennen, nicht funktionieren würde. Jede Anfrage an einen Hostnamen bzw. eine URL im Internet wird vom Domain Name System in eine IP-Adresse übersetzt, hinter der sich der Server verbindet, der den gewünschten Dienst (z.B. eine Webseite) bereitstellt.

Die Abkürzung DNS steht für Domain Name System. Das DNS ist im Prinzip eine Art Wörterbuch, in dem die Übersetzung von Hostnamen (z.B. example.org) in IP-Adressen steht. Richtet man nun eine Anfrage an example.org so bekommt man vom DNS die Antwort, dass hinter dem Hostnamen z.B. der Server mit der IP-Adresse 127.0.0.1 steckt – wie wenn man bei der Auskunft anruft und nach der Telefonnummer einer Person fragt.
Diesen Vorgang nennt man „forward lookup“.
Bei der zurückgegebenen Adresse sind sowohl IPv4 als auch IPv6 Adressen möglich.
Besonders bei letzterem macht sich der große Vorteil des DNS bemerkbar: Du kannst Dir einenHostnamen wie example.org bestimmt wesentlich besser merken, als die lange Zahlen-(und Buchstaben-)Kombinationen einer IPv6 Adresse (ansonsten melde Dich bei uns, dann haben wir den passenden Job bei dem ein oder anderen Geheimdienst für Dich ;)).
Das DNS ist ein verteiltes System, das von ettlichen Servern weltweit, sog. Nameservern, zur Verfügung gestellt wird. Der Aufbau und die Funktionsweise sind in den RFC (Request for Comments) 1034 und RFC 1035 definiert.

Domain Namespace: Wie sich ein Hostname zusammensetzt

Das DNS stellt einen in einer Baumstruktur organisierten namespace zur Verfügung, mit dem sich eine komplette Domain darstellen lässt. Ein Domainname besteht dabei aus allen Knoten bzw. Blättern eines Pfades.
Da im DNS-Jargon die Blätter und Knoten der Baumstruktur als „Labels“ bezeichnet werden, werden auch wir uns dieser Konvention beugen 😉
Wir finden die Labels also in einem Domainnamen wieder. Dort sind die Labels jeweils mit einem Punkt getrennt. Die Baumstruktur (vom Blatt zur Wurzel gelesen) wird also durch Labels und Punkte dargestellt.

Beispiel:
Die Domain de.example.org ist ein Domainname mit den Labels de, example und org.
In der Baumstruktur des DNS sieht das Ganze dann weniger überraschend so aus:

Was kann DNS noch?

Load-Balancing

Mit Hilfe des DNS lassen sich simple Lastverteilungen (Load Balancing) realisieren, da mehrere IP-Adressen hinter einem Hostname angegeben werden können. Anfragen werden so auf die verschiedenen IP-Adressen (Server) verteilt. Das Load-Balancing wird dadurch realisiert, dass der Nameserver die IP’s, die sich hinter einem Hostnamen verbergen einfach bei jeder Abfrage in einer unterschiedlichen Reihenfolge zurück gibt (Round Robin).

Abstrahierung von der IP-Adresse

Es abstrahiert von der IP-Adresse, dadurch ist es möglich die IP des Webservers, oder den ganzen Server zu wechseln, ohne dass sich der Nutzer eine neue IP-Adresse merken müsste.
Er bekommt nichts davon mit und ruft wie gewohnt den Hostnamen auf, der allerdings auf eine andere IP weist. Diese Eigenschaft ist besonders für System und Netzwerkadministratoren wichtig, die Serverarbeiten oder Umzüge realisieren können, ohne dass der Nutzer etwas davon merkt.

Reverse Lookup

DNS kann auch für eine Inverssuche verwendet werden. Mit diesem sog. „reverse lookup“ kann aufgelöst werden, welche Hostnamen mit welcher IP verknüpft sind. Interessant: So kann z.B. herausgefunden werden, welche Webseiten sich noch auf einem Webserver befinden.

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