Talentmanagement in der IT-Zeitarbeit: Strategien zur Identifikation und Bindung von Top-Talenten

Zeitarbeit wird auch in der IT-Branche zunehmend wichtiger. Spezialisierte Zeitarbeitsfirmen sind insbesondere in wirtschaftlich turbulenten Zeiten zu wichtigen Partnern geworden, die vor allem kleineren Unternehmen das benötigte Maß an Flexibilität ermöglichen. Darüber hinaus sind Zeitarbeitsfachkräfte eine wertvolle Ressource, denn wer Zugang zu vielversprechenden Berufseinsteigern und potenziellen Top-Talenten hat, kann dies zu seinem Vorteil nutzen. Vorausgesetzt wird allerdings, dass Arbeitgeber Potenziale früh erkennen und fördern. Auch nutzen viele junge Arbeitnehmer die Zeitarbeit, um ohne große Berufserfahrung in die Branche zu finden. Unternehmen sollten ein maßgebliches Interesse daran haben, sich gegenüber dieser Zielgruppe als attraktive Arbeitgebermarke zu positionieren.

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Der Wettbewerb um IT-Talente ist intensiv und Unternehmen, die auf die richtigen Strategien setzen, können sich einen klaren Vorteil verschaffen.

Zeitarbeitskräfte sind ungeschliffene Juwelen

Das eine wachsende Zahl an Unternehmen ihre IT-Fachkräfte von spezialisierten Zeitarbeitsfirmen beziehen, ist kein Zufall. Die projektbezogene Arbeit wird immer wichtiger und agile Strukturen sorgen dafür, dass Unternehmen dynamisch wachsen und schrumpfen können. Gleichzeitig bietet die Zeitarbeit jungen Talenten gute Einstiegsmöglichkeiten. Auch talentierte Freiberufler können über die Zeitarbeit in das Angestelltendasein finden. Sollte Bedarf nach fest angestellten IT-Experten bestehen, müssen Arbeitgeber nicht bei null beginnen, stattdessen können sie sich aus dem Pool an von Zeitarbeitsfirmen vermittelten Kandidaten bedienen.

Um das vorhandene Potenzial zu erkennen, sollten begleitende Recruitingmaßnahmen früh genug eingeleitet werden. Bevor Anstrengungen zur Identifikation von Zeitarbeitskräften unternommen werden, sollte allerdings klar sein, welche Fähigkeiten, Qualifikationen und Erfahrungen die Entscheider erwarten. Erst wenn ein Anforderungsprofil steht, kann die Suche beginnen. Zudem müssen Arbeitgeber nicht abwarten, bis ihnen der richtige Zeitarbeitnehmer zugeteilt wird, sie können in Kooperation mit zuverlässigen Dienstleistern aus der Zeitarbeitsbranche auch aktiv suchen. Da diese spezialisierten Vermittler oft über große Netzwerke und breit gefächerte Branchenkontakte verfügen, ist ein gezieltes Headhunting möglich. Die Konditionen und der Ablauf einer Zeitarbeitnehmerüberlassung sollten dabei früh genug geklärt sein.

Langfristige Bindung vielversprechender Talente

Die Identifikation von Top-Talenten in der IT-Zeitarbeit ist ein wichtiger erster Schritt, aber die langfristige Bindung dieser Talente ist ebenso entscheidend. Unternehmen sollten daher ganz bewusst auf bewährte und zeitgemäße Strategien und Vorgehensweisen setzen. Eine Möglichkeit ist es, IT-Zeitarbeitskräften von Beginn an Optionen zur Weiterbildung und beruflichen Weiterentwicklung anzubieten. Über Schulungen und Zertifizierungen erwerben die Mitarbeiter nicht nur wertvolle Qualifikationen, sie beginnen auch, konkrete Karrierechancen in einem weitergehenden Arbeitsverhältnis zu sehen. Eine weitere zentrale Maßnahme ist das regelmäßige Einholen von Feedback. Dabei sollte es keinesfalls nur um die Bewertung der Leistungen des Mitarbeiters gehen, sondern ebenfalls um Rückmeldungen bezüglich der Leistung von Vorgesetzten und Einschätzungen zu den Arbeitsbedingungen. Effiziente Feedbackschleifen steigern die Zufriedenheit und fördern die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich aktiv bei der Unternehmensgestaltung einzubringen. Die langfristige Bindung von Top-Talenten in der IT-Zeitarbeit erfordert in jedem Fall eine gezielte Investition in deren Entwicklung und Wohlbefinden.

Die Rolle des Arbeitsumfelds

Eine positive und unterstützende Unternehmenskultur kann dazu beitragen, dass Zeitarbeitskräfte sich im Unternehmen gut aufgehoben fühlen und längerfristig engagiert bleiben. Darüber hinaus stärkt die Identifikation mit den Werten eines Unternehmens auch die Bindung. Insbesondere jüngere Mitarbeiter der Generationen Y und Z legen viel Wert auf die Übereinstimmung von persönlichen und beruflichen Zielsetzungen. Dies bezieht sich dies in erster Linie auf einen bewussten Umgang mit der ökologischen und sozialen Verantwortung. Unternehmen, die sich Nachhaltigkeitsziele setzen und diese auch klar kommunizieren, punkten dadurch verstärkt bei potenziellen Nachwuchstalenten. Ebenso wichtig sind vielen flache Hierarchien, die möglichst großzügige Freiräume für eine selbstverantwortliche Arbeitsweise bieten. Auf dieser Grundlage findet oft auch ein verstärkter Austausch von Ideen zwischen allen Beteiligten statt, weshalb Arbeitgeber so gleichzeitig und ohne Mehraufwand von neuen Impulsen profitieren.

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Anerkennung und angemessene Belohnung für die eigenen Leistungen motivieren Zeitarbeitskräfte.

Best Practices für ein gelungenes Talentmanagement

Eine attraktive Unternehmenskultur von der sich auch qualifizierte IT-Zeitarbeitskräften angesprochen fühlen, ist meistens das Ergebnis eines längeren Prozesses, doch mit gezielten Maßnahmen, lässt sich auch in vergleichsweise kurzer Zeit ein effektives Talentmanagement etablieren. Zu den gängigen Best Practices zählen:

  • Aufbau von Feedbacksystemen: Implementieren von regelmäßigen Feedback- und Bewertungssystemen, um die Leistung der Zeitarbeitskräfte zu überprüfen. Dies fördert die Entwicklung der Mitarbeiter und vermittelt ein ehrliches Interesse am Wohlbefinden der Fachkräfte.
  • Mentorship-Programme: Einführen von Mentorship-Programmen, bei denen erfahrene Mitarbeiter oder Führungskräfte Zeitarbeitskräften als Ansprechpartner zur Seite stehen. Die Programme beschleunigen das Onboarding und fördern den Wissensaustausch.
  • Belohnungssysteme: Entwicklung von Belohnungssystemen, die erbrachte Leistung anerkennen. Möglich sind sowohl monetäre Belohnungen als auch zusätzliche Urlaubstage oder andere Anreize.

Weiterbildung und personalisierte Entwicklungspläne

Zeitarbeiter, denen während ihrer Tätigkeit für einen Arbeitgeber Optionen zur beruflichen Weiterbildung angeboten werden, können sich eher vorstellen, auch nach Vertragsende für das Unternehmen zu arbeiten. Klassische Karrierepfade sind heutzutage allerdings zunehmend uninteressant geworden. Der Fokus liegt eher in der Mitarbeit an Wunschprojekten und der persönlichen Verwirklichung im Beruf als auf dem Aufstieg in der Betriebshierarchie. Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen müssen diese Tatsache berücksichtigen und eine diesen Ansprüchen gerecht werdende Flexibilität bieten. Oft lohnt es sich deshalb, Mitarbeiter individuell beim Erwerb von Zertifizierungen und ähnlichen Maßnahmen zu unterstützen, anstatt einen starren Fortbildungsplan vorzulegen. Im Idealfall können sich Zeitarbeitskräfte ohne bürokratischen Aufwand an einen zuständigen Ansprechpartner wenden und dort den Fortbildungswunsch vortragen. Langfristig kann so auch die gemeinsame Ausarbeitung eines personalisierten Entwicklungsplans in Aussicht gestellt werden.

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